Fußball-Europameisterschaft

Nach Deutschlands Auftakt-Sieg: Wo bitte ist in Berlin das EM-Fieber?

Die Hauptstadt ist Spielort der EM, aber im Handel ist wenig schwarz-rot-goldener Taumel zu spüren. Offenbar glaubt kaum jemand ans große EM-Geschäft. Eine Reportage.

Seltenheit: Nur die wenigsten Läden haben sich auf die EM vorbereitet.
Seltenheit: Nur die wenigsten Läden haben sich auf die EM vorbereitet.Jens Blankennagel/Berliner Zeitung

Der zweite Tag der Fußball-EM im eigenen Land beginnt am Sonnabend mit einer Enttäuschung: Zwar hat das erhoffte große Sommer-Fußball-Fest am Freitagabend auch in Berlin mit ausgelassener Stimmung begonnen, fast mit Sommermärchen-Feeling, also ohne Regen, dafür mit einem überraschend lauen Abend, mit vielen Toren und einem klaren deutschen Sieg. Aber Tag zwei der EM beginnt in Berlin mit dunklen Wolken und Regen, und die deutsche Hauptstadt – immerhin einer der wichtigsten Austragungsorte dieser EM – ist definitiv noch nicht im EM-Fieber.

Die Stimmung im Land ist sowieso recht mies, Krieg und Krisen beherrschen die Debatten, dazu massive ideologische Grabenkämpfe. Da scheint ein ausgelassenes Fußball-Fest noch nicht so richtig reinzupassen, jedenfalls bislang. Auch in Berlin sind fast nirgends an den Fenstern die üblichen Flaggen zu sehen, egal, ob deutsche oder die anderer Länder. Kaum ein Auto hat einen schwarz-rot-goldenen Wimpel am Außenspiegel. Auch die allermeisten Geschäfte sehen nicht so aus, als würden in Berlin tatsächlich EM-Spiele stattfinden. Da stellt sich die Frage: Ist im Laden einfach so eine Fußballfahne zu bekommen oder ein Trikot?

Berliner Zeitung

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