In seiner Stammkneipe nennen sie ihn Tapeten-Toni. Er erträgt diesen Spitznamen mit stoischem Achselzucken. Eigentlich würde er seinen Job nach Feierabend gerne vergessen, stattdessen wird er durch jede Anrede daran erinnert. Während des Gesprächs wirft er zweimal starke Schmerztabletten ein, füttert seinen krummen Rücken, den knapp vier Jahrzehnte auf der Verkaufsfläche kaputt gemacht haben. Tapeten-Toni arbeitet in einem Möbelhaus. Der Name der Möbelhauskette ist auf seinem Diensthemd zu lesen, in Berlin gibt es zwei Filialen.
Auf die Frage, wie ein guter Arbeitstag bei ihm aussieht, erhält man eine denkbar lapidare Antwort: Ein guter Tag zeichne sich dadurch aus, dass alle Mitarbeiter antreten. Weil man in dem Fall neben dem reinen Verkauf auch ein paar Ideen umsetzen könne. Von Umbauten im Laden bis zu Sortimentsänderungen gebe es praktisch immer etwas zu verbessern.

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