Als ich an einem Sonntag im Jahr 2005 mit dem Umzugswagen in Berlin ankam und nach dem Ausladen noch schnell einen zwitschern wollte, war die erstbeste Kneipe, in die ich geriet, das Schwarz Sauer in der Kastanienallee. Während andere früher nach Berlin geflohen waren, um der Wehrpflicht zu entgehen, kam ich hierher, um meinen Zivildienst zu machen. Ich war zwanzig Jahre alt.
Als völliger Neuling in der Stadt konnte ich natürlich nicht ahnen, dass der Zufall mich auf eine der beliebtesten Szenemeilen der deutschen Hauptstadt getrieben hatte. Eine Straße voller Cafés, einem Kino und einem echten besetzten Haus, wo sich rund um die Uhr Künstler und Modemacher herumtrieben. Eine Straße, die nicht umsonst den Kosenamen „Castingallee“ trug. Manche nennen sie sogar heimlich die Khao San Road von Ostberlin – die „Khao San“ ist die wildeste und lauteste Straße im Touristenviertel von Bangkok.

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