Das Ergebnis ist unmissverständlich: Miet-E-Scooter raus aus Paris! Zwar nahmen am Sonntag bei der Volksbefragung in der französischen Hauptstadt nicht einmal acht Prozent der Wahlberechtigten teil. Doch es wäre falsch, das Ergebnis des weltweit ersten Plebiszits zu dem heiklen Thema kleinzureden. Auch in Berlin gäbe es eine klare Mehrheit dafür, diesen Teil der Sharing-Mobilität von Straßen und Plätzen zu verbannen. Die Branche steht unter Druck.
Dabei stießen die batteriebetriebenen Tretroller anfangs auf freundliches Interesse, als sie ab Juni 2019 begannen, die Innenstädte zu bevölkern. Ein neues Verkehrsmittel, flink und elektrisch – warum nicht? Doch schon bald begann sich die Stimmung zu verändern. Heute fühlen sich Fußgänger von jungen Leuten, die aggressiv über Gehwege pflügen, bedroht. Sie erleben, wie betrunkene Touristen zu dritt Schlangenlinien fahren. Blinde und Sehbehinderte ärgern sich, wie rücksichtslos E-Scooter abgestellt werden.
Immer wieder geloben die Vermieter Besserung. Schon im Sommer 2019 gab es erste Treffen mit der damaligen Verkehrssenatorin Regine Günther. Runde Tische, Pressetermine und weitere Demonstrationen angeblich guten Willens folgten. Auch wenn die Vermieter ihrer Kundschaft neuerdings ernsthaft ins Gewissen reden, sich an die Regeln zu halten, preschen weiterhin Spaßsucher im aufrechten Gestus des Herrenmenschen rücksichtslos durch den Verkehr.


