Ein paar Zahlen: 1990 gab es in der Bundesrepublik Deutschland noch 66.000 Lebensmittelgeschäfte mit weniger als 400 Quadratmetern Verkaufsfläche. 2020 war diese Zahl auf 8500 gesunken. Diese Entwicklung hat mehrere Ursachen. Zum einen wäre da der Mindestlohn, der jetzt bei knapp 13 Euro liegt – und damit für viele Ladeninhaber zu hoch ist, um eine Aushilfskraft zu finanzieren. Dann wären da die enorm gestiegenen Energiepreise, der Arbeitskräftemangel und die Inflation, die dafür sorgt, dass immer mehr beim Discounter eingekauft wird.
Dabei ist das Sterben der Dorfläden auch noch schlecht für Umwelt und Klimaschutz: Weil die Einkaufsmöglichkeiten in Dörfern fehlen, nahm die Zahl der Fahrten zu Supermärkten von 1982 bis 2002 von 219 Millionen Kilometer auf 444 Millionen Kilometer pro Tag zu, hat der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels ermittelt. Und hierbei sind nur Autofahrten gemeint, kaum jemand in Deutschland erledigt einen Einkauf mit dem Lastenrad.

Mit einem Abo weiterlesen
- Zugriff auf alle B+ Inhalte
- Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
- Jederzeit kündbar
Sie haben bereits ein B-Plus? Melden Sie sich an
Doch lieber Print? Hier geht's zum Abo Shop
