Es gibt nur wenige Rockbands, die so dermaßen Berlin sind. Bereits der Name ruft es in die Welt hinaus: Pankow. Die Musiker griffen sich 1981 ganz bewusst den Namen eines Berliner Bezirkes – natürlich eines im Osten. Was sonst? Erstens klingt Steglitz total bieder, zweitens hätte die Staatsmacht eine DDR-Band mit einem Westnamen sofort verboten. Der Name Pankow ist wirklich gut: Die Band wäre weniger erfolgreich, wenn sie sich Friedrichshain genannt hätte. Der Name war doppeldeutig, eine Provokation: Im Westen wurde der Begriff „Machthaber in Pankow“ als verächtliche Bezeichnung für die DDR-Staatsführung benutzt, vor allem aber schwang im Wort Pankow ganz wunderbar der Begriff Punk mit.
Die Band war schwer zu greifen: Einerseits war sie staatstragend genug, um Alben aufnehmen zu dürfen, andererseits klangen ihre provokanten Texte so sehr nach Berliner Schnauze, dass ein ganzes Album nicht erscheinen durfte. Trotzdem stiegen Pankow zur wohl besten der offiziellen DDR-Rockbands auf.

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