Kommentar

Preiserhöhung droht: Warum das Deutschlandticket an Deutschland leidet

Mit Ansprüchen überfrachtet, von Berlin torpediert, im Autoland benachteiligt: In der deutschen Politik- und Debattenkultur hat es das neue Aboticket schwer.

Ein Regionalzug fährt in den Berliner Hauptbahnhof ein. Mit dem Deutschlandticket darf fast der gesamte Nah- und Regionalverkehr genutzt werden – derzeit noch für 49 Euro im Monat.
Ein Regionalzug fährt in den Berliner Hauptbahnhof ein. Mit dem Deutschlandticket darf fast der gesamte Nah- und Regionalverkehr genutzt werden – derzeit noch für 49 Euro im Monat.Christoph Soeder/dpa

Das Deutschlandticket lebt weiter – irgendwie. Der Bund und die Länder haben es zwar geschafft, sich prinzipiell zur Weiterführung des 49-Euro-Tickets zu bekennen. Doch die Antwort auf die Frage, wie das bundesweit gültige Nahverkehrs-Abo dauerhaft finanziert wird, wurde verweigert – und vertagt. Die Hängepartie dauert an.

So zeichnet sich bereits ab, dass das erst im Mai eingeführte Ticket im kommenden Jahr spürbar teurer wird. Wenn die Bundes- und Landespolitiker dabei bleiben, über die bisher vereinbarte Gesamtsumme von drei Milliarden Euro pro Jahr hinaus keinen müden Euro zusätzlich beizusteuern, wird sich eine Lücke auftun – die von den Fahrgästen zu füllen wäre. Das 400-Millionen-Euro-Problem ausschließlich bei den Verkehrsbetrieben abzuladen und bereits angedrohte Kürzungen des Fahrtenangebots in Kauf zu nehmen, davor werden die Beteiligten wohl zurückschrecken.

Berliner Zeitung

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