Kommentar

Dauerärger mit den Terminen im Bürgeramt: Kai Wegner hat versagt – Kommentar

Das Problem ist viel älter als diese Regierung. Die Politik muss endlich klare Prioritäten setzen und entscheiden, ob ihr Bürgernähe wichtig ist. Ein Kommentar.

Bei vielen sehr begehrt: ein Stempel vom Bezirksamt
Bei vielen sehr begehrt: ein Stempel vom BezirksamtJörg Carstensen/dpa

Es gibt ein paar Daueraufreger, die in Berlin besonders ins Gewicht fallen: die vielen Baustellen und Dauerstaus, dazu der viele Müll, den die Bewohner vor ihre Häuser stellen – und dann ist da der Dauermangel an Bürgeramtsterminen. Es wäre fast langweilig, sich immer wieder aufzuregen, wenn diese Sache nicht so nervig wäre und so lebenszeitraubend.

Als neues Gegenmittel hat Berlin am Mittwoch einen Tag der Verwaltung ohne Termine ausgerufen: Niemand musste sich Monate vorher einen Termin besorgen, alle konnten einfach auf gut Glück im Bürgeramt versuchen, einen neuen Ausweis oder Reisepass zu bekommen. Von einem „Experiment“ war die Rede, um zu testen, ob die Bürger dies so wollen und ob es gegen den Notstand hilft. Der große Ansturm blieb aus. Viele wussten nichts davon, viele haben sich aber auch mit dem Status quo arrangiert und den bürokratischen Teil ihrer Lebensplanung an die langen Wartezeiten angepasst.

Berliner Zeitung

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