Brückenbau

Einsturz der Carolabrücke: „Was da in Dresden passiert ist, könnte auch in Berlin geschehen“

Besonders Brücken im Ostteil der Stadt seien einsturzgefährdet, sagt der Präsident der Berliner Baukammer. Der Spannbeton sei anfälliger für Lochfraß-Korrosion.

In Dresden ist in der Nacht zu Mittwoch die Carolabrücke zum Teil eingestürzt. Es bestehe nach wie vor akute Einsturzgefahr. Kann das auch in Berlin passieren?
In Dresden ist in der Nacht zu Mittwoch die Carolabrücke zum Teil eingestürzt. Es bestehe nach wie vor akute Einsturzgefahr. Kann das auch in Berlin passieren?Imago

Nach dem Einsturz der Carolabrücke in der Innenstadt von Dresden stellen sich Fragen, vor allem über den Zustand von Spannbetonbrücken. In Berlin sind 61 der insgesamt 359 Brücken in der Spannbetonweise gebaut worden. Das Durchschnittsalter der Brücken beträgt laut Senatsverwaltung für Verkehr 53 Jahre. Zudem betont die Behörde, dass alle Brücken „mindestens dreimal jährlich begangen“ werden. Außerdem gibt es spätestens alle sechs Jahre eine Bauwerksprüfung, die teilweise auch aller drei Jahre oder jährlich angesetzt werden kann.

Ralf Ruhnau ist aber nicht so überzeugt, dass solche Untersuchungen Einstürze zu 100 Prozent verhindern können. Der Präsident der Baukammer Berlin bezeichnet auf Nachfrage der Berliner Zeitung Spannbetonbrücken als besonders anfällig für die sogenannte Chlorid-Korrosion. „Diese Korrosion kann auch punktweise auftreten und zu einem Lochfraß führen, der von außen schwer festzustellen ist.“

Berliner Zeitung

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