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Buchklubs und Shared Reading: Was steckt hinter der neuen Lust am Lesen?

Buchclubs und Shared Reading: Wo man sich in Berlin zum Lesen trifft 

Der Deckel an der Thermoskanne mit Yogitee wird noch einmal fest zugedreht. Das Pfeifen stört die Ruhe im Salon der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/berlins-einzelhandelschef-provoziert-schenkt-doch-trump-die-amerika-gedenkbibliothek-li.2347520">Amerika-Gedenkbibliothek (AGB)</a>. Dann ergreift Sara Piazza das Wort. Die Leseleiterin, oder wie es beim Shared Reading heißt „the fascillitator“, also die Moderatorin, liest die ersten beiden Seiten aus <a href="https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/berlinale-gala-special-roberto-benigni-pinocchio-das-kind-das-entkommt-li.76622">Italo Calvinos</a> Roman „Der Baron auf den Bäumen“ von 1957 vor. Und es passiert ein kleines Wunder.

„Es war der 15. Juni 1767, als Cosimo Piovasco di Rondò, mein Bruder, zum letzten Male in unserer Mitte saß“, lautet der erste Satz des Romans. Beim Durchlesen der selben Textstelle einige Tage später wirkt der Auftakt der Erzählung wie ein Rausschmeißer. Altertümlicher Stil, Familiengeschichte, vielleicht eine italienische Version der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/literatur/lesetipp-rezension-luebeck-unsereins-von-inger-maria-mahlke-eine-zarte-kuehle-buddenbrooks-variante-li.2170183">Buddenbrooks</a>, nur noch ein Jahrhundert früher, warum sollte sich ein Leser das antun?

Das Vorlesen weckt Neugier

Manche nennen sie eine Chronistin, sie selbst sieht sich eher als Erforscherin der Erinnerung: Die in Potsdam lebende Autorin Julia Schoch wird geehrt.

Schreiben über dieses Land: Bundesverdienstkreuz für Julia Schoch

Max Goldt äußert sich in „Aber?“ äußerst amüsant zu den Reizthemen unserer Zeit: geschlechtergerechte Sprache, die ÖRR-Debatte, Spiegel, Frauenfußball, Islamisierung.

Schockmoment im neuen Buch „Aber“: Warum Max Goldt gegen die Ehe für alle ist

Am Ende wird ein Gedicht gelesen

Raus aus dem alten Umfeld, den Reset-Knopf drücken – das wünschen sich die meisten Jugendlichen im Arrest. Patricia Thoma unterstützt sie dabei mit Comic-Workshops.

Mit Stift und Papier gegen Gewalt: Ein Comic-Projekt im Berliner Jugendarrest

Die Regisseurin Uljana Havemann starb am 3. August im Alter von 51 Jahren in Berlin. Kaum jemand wusste von ihrer schweren Krankheit. Ein persönlicher Nachruf auf eine ungewöhnliche Frau.

Zum Tod von Uljana Havemann: Als sie erfuhr, dass sie sterben muss, sagte sie: „Wir heiraten jetzt“

Andere Meinungen bereichern

Seine Lieder sind Hymnen der 80er. Vor dem Jubiläumskonzert in Berlin äußert sich der Sänger so politisch wie in seinen Songs: zu Israel, Wirtschaftswachstum und zum Gendern.

Heinz Rudolf Kunze: „Ich bin dagegen, Israel nicht mit Waffen zu beliefern.“

José Dalisay kommt zur Buchmesse in Frankfurt, bei der die Philippinen dieses Jahr Gastland sind – ein Cinderella-Moment, wie er sagt. Auch spricht er über den Boykott wegen Gaza.

Philippinischer Autor José Dalisay: „Die Buchmesse, das ist unser Aschenputtel-Moment“

Es gibt Unterschiede zum Buchklub

Er war ein Mann, der nichts zu verlieren hatte: Als Oswald Trenkler im Jahr 1912 eine ganze Familie ermordete, stand er selbst bereits mit einem Fuß im Grab.

Als der Dreifachmörder Oswald Trenkler die Berliner in Angst und Schrecken versetzte

Im Roman „Furye“ erzählt Kat Eryn Rubik von einer Musikmanagerin und ihren Freundinnen aus der Jugend. Beim Treffen erzählt die Berlinerin vom Lebensrätsel. Ein Porträt.

Kat Eryn Rubik: „Sprache war für mich das, was für andere Sudoku ist“

Buchbranche steigert Umsätze

Das Atelier der 1976 verstorbenen Künstlerin hat sich bis heute am Kurfürstendamm originalgetreu erhalten. Das ist ihren Freunden, aber auch Martina Weinland zu verdanken.

Jeanne Mammens Zauberbude am Kudamm zwischen Apple und Armani

Andreas Maier erzählt von jener Zeit, als die Welt noch übersichtlich erschien. Das Buch steht fast am Ende seiner Romanreihe „Ortsumgehung“. Die Kritik.

„Der Teufel“ kommt kurz vor dem „Lieben Gott“, und Tante Lenchen kommt aus der DDR

Schwindende Lesefähigkeit besorgt Börsenverein

Die in Berlin lebende Autorin gehört zu den wichtigsten Stimmen der Gegenwartsliteratur. Die deutsche Geschichte nimmt sie als Mahnung auf.

Die Schriftstellerin Ursula Krechel bekommt den Georg-Büchner-Preis

Der Booker-Preisträger setzt in seinem Erinnerungsbuch „Der Gärtner und der Tod“ immer neu an und kommt damit den Lesern sehr nahe.

Georgi Gospodinov über Tod und Leben: Sein Vater ist jetzt ein Garten

Auch Stars betreiben Buchklubs

Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht an einen Berliner Historiker, der auf Osteuropa spezialisiert ist. Und früh vor Putin gewarnt hat. Ein Porträt.

„Kein Frieden in Europa ohne freie Ukraine“: Ehrung für Karl Schlögel

Als Student grub Joachim Neumann mit Freunden Tunnel von West-Berlin in den Osten. Auch, um seiner Freundin die Flucht aus der DDR zu ermöglichen. Die Geschichte gibt es jetzt als Jugendbuch: „Der Tunnelbauer“.

Tunnel zwischen Ost- und West-Berlin: Buddeln für die  Flucht aus der DDR

Der Dichter und Sänger Hans-Eckardt Wenzel feiert seinen 70. Geburtstag mit einem Konzert im Admiralspalast. Als ein Kritiker der Gegenwart und als Kind seiner Zeit. Das Interview.

Zum 70. von Hans-Eckardt Wenzel: „Eine stalinistische Humorlosigkeit hat dieses Land befallen“

Er verschweigt über Jahrzehnte seine Herkunft. Das sagt viel auch über unterschiedliche Moralvorstellungen in West- und Ostdeutschland der Nachkriegszeit. Ein Treffen in Potsdam.

Er überwand Lügen und Scham: Das berührende Schicksal des großen Soziologen Dirk Kaesler

Luxusmarken inszenieren Bücher

Seit Jahren wird einem der ältesten Kulturgüter der Tod durch Digitalisierung vorhergesagt. Dabei erfindet sich die Lesekultur gerade neu.

16:9

Stil

„Verhängnisvoll naiv“: Warum Otto Grotewohls Sekretärin vor 70 Jahren unter dem Fallbeil hingerichtet wurde

Vor 70 Jahren hingerichtet: Die wahre Geschichte von Otto Grotewohls „naiver“ Berliner Sekretärin

Es ist 2.55 Uhr, als einer Frau in der Untersuchungshaftanstalt I <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/dresden">in Dresden</a> die Hände gefesselt werden. Sie hat die Stunden zuvor in ihrer Zelle mit Schreiben und Rauchen verbracht, sich „ruhig verhalten“ und „keinerlei Schwierigkeiten“ bereitet. Nun werden der Frau aus Berlin die Nackenhaare kurz geschnitten.

Elli Barczatis hatte nicht einmal einen Verteidiger: Die Chefsekretärin von Ministerpräsident Grotewohl wurde Opfer einer tragischen Liebesgeschichte und eines geheimen Prozesses.

B+ plus

Berlin

Selenskyj gerät ins Abseits, Trump und Putin drücken aufs Tempo

Selenskyj soll kein Teil der Lösung sein - Trump und Putin preschen vor

Er habe nicht die Karten, wurde dem ukrainischen Präsidenten schon im Februar dieses Jahres unmissverständlich mitgeteilt. Auf den Eklat im Weißen Haus, als US-Präsident <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/donald-trump">Donald Trump</a> seinem Gegenüber Wolodymyr Selenskyj deutlich machte, dass er keinen endlosen Krieg in der Ukraine dulde, reagierten die Europäer schockiert. Ein Dammbruch sei das gewesen, die transatlantische Achse stehe kurz vor dem Ende, geopolitische Endzeitstimmung im Westen. Dabei könnten die kommenden Wochen die stolzen, aber auch arroganten Westeuropäer noch weitaus stärker schocken als das verbale Scharmützel im Oval Office.

Hinter den Kulissen der Ukraine-Verhandlungen wächst der Druck auf Selenskyj. Korruptionskrise, Machtkampf, internationale Kritik. Wird der Präsident aus den Gesprächen gedrängt?

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Donald Trump

Präsident Selenskyj geht auf Friedensplan ein und rechtfertigt sich vor seinem Land

Ukraine-Frieden: Selenskyj reagiert auf US-Plan und spricht von „schwerstem Moment“ des Kriegs

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer Rede an die Nation begründet, warum er den umstrittenen US-Friedensplan für die Ukraine nicht rundweg ablehnt. „ Derzeit befinden wir uns in einer der schwierigsten Augenblicke unserer Geschichte“, sagte Selenskyj am Freitagnachmittag.

In einer Ansprache an die Nation erklärt sich der Präsident. 28-Punkte-Friedensplan wird Verhandlungsgrundlage. Selenskyj sieht einen der „schwersten Augenblicke“ für die Ukraine.

Putin bestätigt Erhalt von Ukraine-Plan und zeigt sich verhandlungsbereit

Ukraine-Friedensplan: Jetzt reagiert Putin

Der Kreml hat ein Exemplar des 28-Punkte-Plans zur Beendigung des Ukraine-Krieges erhalten. Das bestätigte Präsident <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/wladimir-putin">Wladimir Putin</a> zu Beginn einer Sitzung des russischen Sicherheitsrates. „Wir haben diesen Text über die bestehenden Kanäle mit der amerikanischen Regierung erhalten“, sagte Putin. Der Vorschlag könne „als Grundlage für eine endgültige Friedenslösung dienen“.

Der Kreml signalisiert Gesprächsbereitschaft, verweist aber auf offene Details im Ukraine-Friedensplan. Putin macht derweil Kiew und Brüssel für fehlende Fortschritte verantwortlich.

News

Sanktion

Der Sprechsaal in der Marienstraße 26 füllt sich am Freitagabend bis auf den letzten Platz. Andrew Lowenthal, Direktor von liber-net, beginnt seinen Vortrag. Auf der Leinwand präsentiert er eine umfangreiche Datenbank mit Förderungen der Bundesregierung: Millionenbeträge flossen demnach an Nichtregierungsorganisationen, Think Tanks und Projekte gegen „Desinformation“. Lowenthal bezeichnet dieses Geflecht als „Zensurnetzwerk“, das gezielt Meinungsvielfalt einschränke.

Wer bestimmt den digitalen Diskurs? Eine Untersuchung zeigt, wie staatlich finanzierte NGOs die Online-Debatte in Deutschland steuern – und warum das die Meinungsfreiheit gefährdet.

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