Anschlag

Brandanschlag auf Stromleitung: So dramatisch sind die Auswirkungen auf den Alltag

In Treptow steht das Leben fast still: Kitas sind dicht, in Läden fallen die Tiefkühler aus, Wohnungen bleiben finster, weil die Rollläden sich nicht öffnen lassen.

In diesem Viertel endet die Überlandleitung, auf die der Brandanschlag verübt wurde. An diesem Mast werden die Stromleitungen von weit oben in den Boden geleitet.
In diesem Viertel endet die Überlandleitung, auf die der Brandanschlag verübt wurde. An diesem Mast werden die Stromleitungen von weit oben in den Boden geleitet.Jordis Antonia Schlösser/Ostkreuz

Der Tag des Anschlags wirkt selbst in den betroffenen Gebieten im Südosten Berlins ziemlich normal. Die Sonne scheint, die Leute spazieren die Fußwege entlang, die Busse fahren. Es ist ein schöner Sommertag, der aber für knapp 43.000 Berliner Haushalte und 7000 Firmen damit begann, dass sie keinen Strom hatten. Unbekannte hatten gegen 3 Uhr einen Brandanschlag auf zwei Strommasten in der Nähe der Späthstraße im Bezirk Treptow-Köpenick verübt. Seither ist die Stromversorgung in weiten Teilen von Johannisthal unterbrochen, aber auch in angrenzenden Gebieten.

Nur wer aufmerksam durch die betroffenen Gebiete läuft, sieht die Auswirkungen. Ampeln funktionieren nicht mehr, Straßenlaternen sicher auch nicht, aber das ist bei strahlendem Sonnenschein egal. Kitas sind geschlossen, Geschäfte ebenso, in einigen Verwaltungen wurde die Arbeit eingestellt. Manche haben Glück – zum Beispiel am S-Bahnhof Baumschulenweg ist noch Strom. Eine Frau sagt: „Bei mir zu Hause in Altglienicke war heute früh kein Strom, aber hier läuft der Computer.“

Berliner Zeitung

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