Die Neuköllner Kulturkneipe Bajszel wurde in der Nacht zu Sonntag mutmaßlich Ziel eines Brandanschlags. Nach Angaben der Betreiber wurden zudem die Türschlösser zugeklebt, während sich noch ein Mitarbeiter im Gebäude befand. Zunächst berichtete der Tagesspiegel.
Die Berliner Polizei bestätigt bislang nicht, dass es einen Brandanschlag gab. Wie ein Sprecher mitteilte, weiß man von Schmierereien an der Hauswand. So seien ein rotes Hamas-Dreieck und ein Aufkleber mit dem Slogan „Free Palestine“ angebracht worden. Diese würden als Sachbeschädigung gewertet. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.
„Mordversuch“ in Neukölln?
Zudem habe gegen 6 Uhr ein Papierkorb in der Nähe der Kneipe gebrannt. Den Brand habe ein Feuerwehrmann löschen können, er hinterließ aber Rußspuren an der Fassade.
Im Nachbargebäude sei eine Scheibe beschädigt worden, sagte der Polizeisprecher. „Bislang sehen wir keinen Zusammenhang zwischen dem brennenden Papierkorb und der Sachbeschädigung“, sagte ein Sprecher der Polizei. Nun werde im Laufe der Ermittlungen geschaut, ob die beiden Vorgänge in Zusammenhang stünden.

Der Betreiber der Kulturkneipe Bajszel ist aufgebracht. Die Polizei nehme die Situation nicht ernst, sagte er der Berliner Zeitung. Dass der Vorfall nur als Sachbeschädigung aufgenommen worden sei, sei eine „frustrierende Situation“. Den mutmaßlichen Brandanschlag und die zugeklebten Türschlösser werteten er und sein Team als „Mordversuch“ und eine „neue Dimension der Gewalt“.
An der Kneipe selbst sei laut Mitarbeitern kein Mülleimer angebracht und es sei auch vor Ort kein verbrannter Mülleimer vorgefunden worden. Und: „Das war eine absichtliche Tat“, sagt der Mann.

