Berlin

Bilanz des bislang wärmsten Tag des Jahres: Zwei Badetote in Spandau, Polizei rückt in Berliner Freibädern an

Es war der wärmste Tag des Jahres. Am Sonntag kletterte das Thermometer auf 30 bis 35 Grad. Für zwei Männer endete das Wochenende tödlich.

Überfüllt: So wie am Müggelsee sah es in den meisten Strand- und Freibädern am Sonntag in Berlin und Brandenburg aus
Überfüllt: So wie am Müggelsee sah es in den meisten Strand- und Freibädern am Sonntag in Berlin und Brandenburg ausIMAGO / Jürgen Held

Die Berliner und Brandenburger ächzten unter der Sommerhitze: Bei brütenden Temperaturen von 30 bis zu 35 Grad verwandelten sich die Hauptstadt und Umgebung am Sonntag in ein flirrendes Glutmeer. Es war der bislang wärmste Tag des Jahres, aber auch am Sonnabend war es schon drückend heiß. Tausende suchten Zuflucht in den Freibädern – doch die ersehnte Abkühlung endete für viele vor verschlossenen Toren. Auch gab es einige Badeunfälle, zwei Männer starben. Die Polizei war im Dauereinsatz.

Die Berliner Bäderbetriebe meldeten am Sonntag Nachmittag vielfach: Wir sind dicht. Nichts ging mehr, vereinzelt wurde der Ticketverkauf sogar zeitweise gestoppt. Vor allem in der Wuhlheide, in Mariendorf, im Humboldthain und in Pankow staute sich die Hitze nicht nur in der Luft, sondern auch in den Gemütern: Warteschlangen gerieten außer Kontrolle, es kam zu hitzigen Wortgefechten und sogar Handgreiflichkeiten.

„Wir verstehen, dass der Drang nach Abkühlung groß ist – aber der Platz in den Freibädern ist begrenzt“, teilte die Berliner Polizei via X mit, nachdem Einsatzkräfte zur Beruhigung der Lage ausrücken mussten. Mancherorts musste sie schlichtend eingreifen, um die aufgeheizte Stimmung zu entladen.

Doch es gab auch gefähliche Situationen am Wochenende: Beinahe tödlich endete der Ausflug für einen fünfjährigen Jungen, der im Wasser der Badestelle Reiswerder an der Oberhavel gerettet werden musste. Ein Rettungsschwimmer hatte beobachtet, wie das Kind unterging. Daraufhin sprang er sofort in den See und brachte den Jungen an den Strand. Er war in zu tiefes Wasser geraten war, wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) später mitteilte. Außerdem habe der DLRG-Retter an der gleichen Stelle einen Erwachsenen aus dem Wasser geholt, der durch einen Krampf nicht mehr schwimmen konnte.

Groß Glienicker See in Kladow: Zwei Männer sterben im Krankenhaus

Am Samstagnachmittag wurde es am Groß Glienicker See in Kladow richtig brenzlig: Badegäste aus einer größeren Gruppe kamen beim Schwimmen im tieferen Wasser plötzlich in Schwierigkeiten und gingen unter. Sie konnten erst gerettet werden, Rettungssanitäter mussten sie wiederbeleben. Beide Badegäste wurden mit dem Hubschrauber in Kliniken gebracht. Am Montag hieß es, sie seien gestorben.

Tödlich endete auch der Badeausflug am Donnerstag für zwei Seniorinnen an zwei Seen in Südbrandenburg. Das teilte die Polizeidirektion Süd am Freitag mit. In beiden Fällen gerieten die Frauen demnach im Wasser in eine medizinische Notlage.

Eine 81 Jahre alte Schwimmerin konnte am Grünewalder Lauch bei Lauchhammer (Oberspreewald-Lausitz) nicht mehr durch Ersthelfer gerettet werden - ein Notarzt konnte nur noch ihren Tod feststellen. Eine 77 Jahre alte Frau verstarb am Kiebitzsee bei Falkenberg/Elster (Elbe-Elster). Auch hier blieben die eingeleiteten Reanimationsmaßnahmen eines Rettungsschwimmers erfolglos.