Berliner Gastronomie

Geständnisse eines Berliner Kellners: „Solche Gäste braucht kein Mensch“

Chris Bender hat als Oberkellner eines gehobenen Restaurants schon Madonna und Leonardo DiCaprio bedient. Aber was, wenn die Gäste vergessen haben, was gutes Benehmen ist?

Roshanak Amini für Berliner Zeitung am Wochenende

Freundlichkeit ist ihr Beruf. Kellnerinnen und Kellner stehen morgens auf, um den ganzen Tag zu lächeln. Um so gut wie jeden Wunsch ihrer Gäste zu erfüllen und das Restaurant zu repräsentieren, in dem sie arbeiten. Doch wie viel Freundlichkeit ist noch drin, wenn die besagten Gäste vergessen haben, was gutes Benehmen ist?

Ich treffe Chris Bender*, Oberkellner eines gehobenen Restaurants in Berlin und altgedienter Veteran seines Fachs. Seine Schicht war erst vor einer Stunde zu Ende und er wirft einen dankbaren Blick auf das Bier, das ich ihm vorsorglich bestellt habe. Als er sich auf den Stuhl fallen lässt, ächzt er wie unter Schmerzen. Auf meinen fragenden Blick hin eröffnet er, dass ein Gast ihn vor drei Tagen geboxt hat.

Berliner Zeitung

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