Brutal Berlin

Sex in den zwanziger Jahren: Münzis, Steinhuren und die hübschen Tauentziengirls

Für ein paar Jahre war Berlin wirklich liberal. Diese Zeit vor 100 Jahren wurde wenig später brutal zerstört. Auf einer besonderen Tour erwacht sie wieder zum Leben. 

Medizinmädchen, Fohsen, Stiefelhuren und Grashüpferinnen: Die Bezeichnungen für Sexarbeiterinnen im Berlin der Zwanziger waren sehr fantasievoll.
Medizinmädchen, Fohsen, Stiefelhuren und Grashüpferinnen: Die Bezeichnungen für Sexarbeiterinnen im Berlin der Zwanziger waren sehr fantasievoll.Fotoillustration: Roshanak Amini für Berliner Zeitung am Wochenende. Bilder: Imago

Ein Mann betritt eine Apotheke in Schöneberg und wartet, bis die Kundin vor ihm den Laden verlassen hat. Dann beugt er sich über den Tresen und sagt leise, fast verschwörerisch: „Ich bin seit 13 Tagen krank und möchte eine blonde Medizin.“ Der Apotheker nickt, macht sich eine Notiz, fragt nach der Adresse. Ungefähr zwei Stunden später klingelt ein 13 Jahre altes Mädchen an der Tür des Mannes.

Diese Art des Menschenhandels war durchaus üblich in Berlin vor rund 100 Jahren. Jeff Mannes erzählt davon in einer besonderen Führung durch Berlin, die er seit sechs Jahren in Berlin anbietet.

Berliner Zeitung

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