Schlittschuhlaufen ade

Erst Neukölln, jetzt Wedding: Noch ein Eisstadion kaputt!

Schlittschuhläufer haben es diesen Winter schwer: Erst öffnen die Eisstadien aus Energiespargründen später. Nun fällt nach der Neuköllner Anlage auch noch das Erika-Hess-Eisstadion in Wedding aus.

Die Außenfläche des Erika-Heß-Eisstadions ist seit Mittwoch gesperrt. Ein Ventil der Kühlanlage ist defekt, deshalb taut dort Eis weg und kann nicht neu aufgebaut werden.
Die Außenfläche des Erika-Heß-Eisstadions ist seit Mittwoch gesperrt. Ein Ventil der Kühlanlage ist defekt, deshalb taut dort Eis weg und kann nicht neu aufgebaut werden.Benjamin Pritzkuleit

Nach dem Neuköllner Eisstadion ist nun auch noch das Erika-Hess-Eisstadion in Wedding für die öffentliche Nutzung gesperrt. „Aufgrund eines schweren technischen Defektes ist die Nutzung der Außenfläche“ bis zum Saisonende am 12. März nicht mehr möglich, teilte das Bezirksamt Mitte am Mittwoch mit. Grund für die Schließung sei ein defektes Ventil im Kühlsystem, mit dessen Reparatur nach Auskunft von Fachfirmen nicht vor April begonnen werden könne. „Das Bezirksamt bedauert das abrupte Ende der Eislaufsaison“, teilte Sport-Bezirksstadträtin Maja Lasic mit.

Von dem Defekt nicht betroffen ist demnach die Eishalle, die aber fast ausschließlich von Vereinen genutzt wird. Auf der Außenfläche findet der Publikumslauf statt, aber auch das Training einzelner Vereine sowie der Unterricht der Eislaufschule. 25 Kurse müssten nun abgesagt werden, teilte Dirk Beyer, der Chef der Eislaufschule, mit. Er weist zudem darauf hin, dass die Schließung erneut, wie schon der Ausfall des Neuköllner Stadions, den Bereich des öffentlichen Eislaufens betrifft; damit werde wieder eine Freizeitmöglichkeit für die Bevölkerung ersatzlos gestrichen. „Die Vereine behalten ihre Eiszeiten ohne Einschränkungen – zum Nachteil der Öffentlichkeit“, moniert Beyer.

Aus Energiespargründen: Späterer Saisonstart

Aufgrund von Energiesparmaßnahmen hatte der öffentliche Eislauf nicht nur im Erika-Heß-Stadion in diesem Jahr wesentlich später als in den Vorjahren begonnen, nämlich erst am 1. Dezember. An diesem Tag sollte eigentlich auch das Neuköllner Eisstadion erstmals öffnen, das in den Vorjahren meistens im Oktober in die Saison gestartet ist. Aber die Einrichtung in der Oderstraße ist bis heute geschlossen.

Alternativen:
  • Eisbahn im Sportforum Hohenschönhausen: täglich außer Sonntag 19 bis 21 Uhr, dienstags, mittwochs, donnerstags und sonntags auch 10.30 bis 12.30 Uhr. Sonnabends 16 bis 18 Uhr, sonntags auch 15 bis 17 Uhr. 
  • Horst-Dohm-Eisstadion Wilmersdorf: Montag bis Freitag 9 bis 13 Uhr (400-Meter-Ring und Innenfläche), 16.15 bis 18 Uhr (Innenfläche) sowie 19.30 bis 22 Uhr (Ring). Samstag 10 bis 13 Uhr, 13 bis 14.30 Uhr (Innenfläche), 14.30 bis 17.30 Uhr, 19 bis 22 Uhr, 17.30 bis 20.30 Uhr (Innenfläche), Sonntag 10 bis 12 Uhr, 13 bis 15 Uhr, 16.30 Uhr bis 18 Uhr sowie Innenfläche 10 bis 13 Uhr und 14 bis 17 Uhr. 
  • Eisbahn Lankwitz: Montag bis 13 Uhr, Dienstag bis Donnerstag 10 bis 15.30 Uhr, Freitag 10 bis 18 Uhr, Samstag 12 bis 21 Uhr, Sonntag 12 bis 18 Uhr.
  • Eissporthalle Charlottenburg: Montag 14.30 bis 16.30 Uhr, Dienstag bis Donnerstag 9.30 bis 11.30 Uhr, 12 bis 14 Uhr, 14.30 bis 16.30 Uhr sowie Freitag 9.30 bis 11.30 Uhr. Am Wochenende kein öffentlicher Eislauf.
  • Eisbahn Rübezahl (Köpenick): Dienstag bis Freitag 13 bis 15 Uhr, 15.30 bis 18.30 Uhr, Samstag, Sonn- und Feiertag 10 bis 12.30 Uhr, 13 bis 16.30 Uhr, 17 bis 19.30 Uhr.
  • Eisstrand Friedrichshagen: Montag bis Freitag 12 bis 13.30 Uhr, 14 bis 15.30 Uhr, 16 bis 17.30 Uhr, 18 bis 19.30 Uhr, Samstag, Sonn- und Feiertag 10 bis 11.30 Uhr, 12 bis 13.30 Uhr, 14 bis 15.30 Uhr, 16 bis 17.30 Uhr, 18 bis 19.30 Uhr.

Nach Auskunft des Neuköllner Bezirksamtes hat ein Tüv-Sachverständiger im Herbst „erhebliche Mängel an der Kälteanlage“ der Einrichtung festgestellt. Die technischen Probleme sind nach Auskunft des Bezirksamtes noch nicht abschließend behoben. „Wir gehen davon aus, dass die Reparaturarbeiten bis Ende Januar abgeschlossen werden können“, sagte Christian Berg, der Sprecher des Bezirksamtes Neukölln. Anschließend werde mit der Vereisung der Laufflächen begonnen. „Wir hoffen auf eine Eröffnung im Laufe des Februar“, sagte Bezirksamt-Sprecher Christian Berg. Das Bezirksamt setze alles daran, „dass wir auch in dieser Saison noch eröffnen können – wenn auch leider nur für wenige Wochen“.

Wilmersdorf fiel eine ganze Saison aus

Das Neuköllner Eisstadion wird vorrangig von der Öffentlichkeit, aber auch von Schulen, Kindergärten und der Eislaufschule sowie Eishockey- und Kunstlaufvereinen genutzt.

Im vergangenen Winter war das Horst-Dohm-Eisstadion in Wilmersdorf, das jetzt eine mögliche Alternative für Schlittschuhfans ist, während der gesamten Saison wegen eines technischen Defekts außer Betrieb. Ebenso kämpfte die Eisbahn in Hohenschönhausen 2022 zeitweise mit technischen Problemen. Während der Corona-Pandemie war die Halle des Erika-Heß-Eisstadions lange Zeit ohne Eis – weil sie als Impfzentrum genutzt wurde.