Archäologie

Wie geht’s ihm denn? Senat lässt nach ältestem Haus Berlins vor dem Roten Rathaus schauen

Am Hohen Steinweg 15 wurde 1955/56 unter Protest das jahrhundertealte Bürgerhaus abgerissen. Darf es bald wieder aus dem Boden schauen?

Grabungsleiter Gerson Jeute auf dem Boden der Grube im Haus Hoher Steinweg 15. Gut sichtbar die Findlinge der untersten Fundamentschicht, darüber Ziegel im Klosterformat. Über seinem Kopf der Bogenansatz für ein Kreuzrippengewölbe. Links ein Eingang.
Grabungsleiter Gerson Jeute auf dem Boden der Grube im Haus Hoher Steinweg 15. Gut sichtbar die Findlinge der untersten Fundamentschicht, darüber Ziegel im Klosterformat. Über seinem Kopf der Bogenansatz für ein Kreuzrippengewölbe. Links ein Eingang.Maritta Tkalec/Berliner Zeitung

Für zwölf Tage lagen die Fundamente des ältesten Bürgerhauses Berlins dank einer archäologischen Grabung noch einmal offen und erinnerten nicht nur an die Erbauer, die Berlin zu erster Blüte brachten, sondern auch an den hartnäckig geschichtsvergessenen Umgang der Stadt mit seiner alten Mitte: Das Haus am Hohen Steinweg 15, dessen älteste Bauspuren in die Zeit um 1460/1480 zurückreichen, wurde 1955 auf Beschluss des Magistrats „unter denkmalpflegerischer Kontrolle“ abgetragen, um die Rathausstraße verbreitern zu können. Die Berliner Zeitung nannte damals als Begründung, sie könne „dem ständig wachsenden Verkehr“ nicht mehr genügen.

Berliner Zeitung

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