Hölderlin taugt immer. Diesmal sogar doppelt. Dass mit der Gefahr das Rettende wächst, hat sich inzwischen herumgesprochen. Raymond Unger ist so ein Anker. Wann immer ich seinen Namen bei einer Veranstaltung erwähne: Die Leute wissen Bescheid. „Vom Verlust der Freiheit“. Ich hätte zählen sollen, wie oft ich gehört habe: Dieses Buch hat mir die Augen geöffnet. Migration, Klima, Corona: alles drin und vor allem so verflochten, dass zusammenpasst, was eigentlich nicht zusammengehört und unsere Welt auf den Kopf gestellt hat. Viele haben danach Ungers „Impfbuch“ gelesen, sich von seiner „Heldenreise“ inspirieren oder bestätigen lassen und mit ihm um Gunnar Kaiser getrauert („Habe ich genug getan?“, 2024). Wer schon länger dabei ist, kennt in der Regel auch „Die Wiedergutmacher“ – ein Psychogramm der Babyboomer, das so nur jemand schreiben kann, der selbst erlebt hat, wie das Weltkriegstrauma vererbt wurde, und als Therapeut die Konzepte kennt, mit denen sich das in Worte fassen lässt.

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