Als eine junge Biologie-Doktorandin am 2. Juli an der Berliner Humboldt-Uni einen Vortrag halten sollte, war ihr Name einer breiteren Öffentlichkeit völlig unbekannt. Am nächsten Tag galt Marie-Luise Vollbrecht als ikonisches Opfer sogenannter woker Cancel Culture. Neben erzkonservativen Medien trugen zu ihrem plötzlichen Ruhm prominente Unterstützer bei, vom queeren taz-Autor Jan Feddersen bis zum inzwischen zurückgetretenen Präsidenten des PEN-Zentrums Deutschlands, Deniz Yücel. Letzterer nahm Vollbrecht etwa gegen „aggressive Unerbittlichkeit der Transgender-Aktivist:innen“ in Schutz.