London/Berlin-Prinz Philip war gerade gestorben. Da stürzte sich die Berichterstattung begierig und wohl auch etwas erleichtert auf jene Indiskretion des zweitältesten Sohns der Königin, wonach seine Mutter seit dem Tod ihres Prinzgemahls eine „große Leere“ verspüre und also leide. Genau so hatte es Prinz Andrew über Königin Elizabeth II. gesagt. Gespieltes Erstaunen in den Medien: Wirklich? Die Frau hat Gefühle! Der Überraschungsbefund ließ sich tränendrüsenerprobt ausschlachten als menschlicher Faktor in der Protokollhölle der britischen Monarchie. Bekanntlich ist die Queen eine rein öffentliche Person, ihre „steife Unterlippe“ ist Inbegriff totaler Selbstbeherrschung: rückstandsfreies Affektmanagement.

Mit einem Abo weiterlesen
- Zugriff auf alle B+ Inhalte
- Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
- Jederzeit kündbar
