Britische Royals

Prinz William: Klimaschutz ist wichtiger als Weltraumtourismus

Gerade erst flog William Shatner alias Captain Kirk ins All. Der britische Prinz William sagte nun, er habe absolut kein Interesse an solch einem Ausflug.

Prinz William möchte sich lieber erst um die Rettung des eigenen Planeten kümmern.
Prinz William möchte sich lieber erst um die Rettung des eigenen Planeten kümmern.dpa/Bildfunk

Berlin/London-Immer mehr Promis lassen sich auf die Warteliste für Weltraumflüge setzen. Seit Jeff Bezos, Elon Musk und Co. die Kurztrips mit ihren eigenen Unternehmen möglich machen und sich so ganz nebenbei prestigeträchtige Kämpfe um das Geschäft mit den Weltraumtouristen liefern, gibt es auch immer mehr illustre Interessenten.

Auch bei William Shatner war das so. Im Alter von 90 Jahren wollte es „Captain James T. Kirk“ noch erleben, dass die Realität die Fiktion einholt. Und so flog der kanadische Schauspieler am Mittwoch an Bord einer Raumfahrtkapsel des Amazon-Chefs ins All. Nachahmenswert? Nicht für den britischen Prinzen William, der am Donnerstag in einem Interview mit der BBC sagte, er habe „absolut kein Interesse“ an einem Ausflug in den Weltraum. Der 39-Jährige verwies auf „fundamentale Fragen“ hinsichtlich des CO2-Ausstoßes solcher Flüge – und holte dann weiter aus.

Unternehmer sollten sich lieber auf die Rettung der Erde konzentrieren, anstatt sich am Weltraumtourismus zu beteiligen. Bevor man nach bewohnbaren Planeten im All suche, solle man doch erst einmal dafür sorgen, dass die Erde bewohnbar bleibe und nach Lösungen für den Klimawandel suchen, so der Herzog von Cambridge: „Die schlauesten Köpfe der Welt sollten sich darauf konzentrieren, diesen Planeten zu reparieren, statt zu versuchen, den nächsten Ort zu finden, an den man gehen kann, um dort zu leben.“

Der Royal warnte auch vor einer Zunahme der „Klimaangst“ bei der jüngeren Generation. Sein achtjähriger Sohn George habe neulich in der Schule an einer Müllsammelaktion teilgenommen und das habe ihn bereits ein wenig verwirrt und ärgerlich gemacht: An einem Tag hätten die Kinder den Müll weggeräumt, und am nächsten Tag sei bereits alles wieder verdreckt gewesen.

Das Interview wurde kurz vor der Vergabe des Earthshot Prize ausgestrahlt, der an diesem Sonntag in London vergeben wird. Im vergangenen Jahr hatten Prinz William und der Naturforscher David Attenborough die Auszeichnung ins Leben gerufen, um Menschen und Organisationen zu ehren, die sich dem Klimaschutz verschrieben haben. William wird zudem bei der UN-Klimakonferenz in Glasgow im November erwartet. Auch seine Großmutter, Queen Elizabeth II., seine Frau Kate und sein Vater Prinz Charles haben sich angekündigt.

Thronfolger Charles war für sein Eintreten für Umwelt und Klima immer wieder belächelt worden. William, Nummer zwei der britischen Thronfolge, lobte ihn nun als Pionier der Umweltbewegung. Sein Vater habe „sehr früh viel über den Klimawandel gesprochen, bevor sonst jemand glaubte, dass es ein Thema ist“.