Klim wer? Hierzulande haben vermutlich nur wenige schon einmal den Namen des Mannes gehört, der jetzt im Gespräch ist für ein ambitioniertes Projekt – für einen Film, der im Weltall gedreht werden soll. Dafür will Russland den Regisseur Klim Schipenko in einem halben Jahr zur ISS fliegen. Der 37-Jährige soll gemeinsam mit einer Schauspielerin, deren Name noch unbekannt ist, am 20. September zur Internationalen Raumstation abheben, sagte der Chef des Kosmonauten-Ausbildungszentrums, Pawel Wlassow, der von der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos herausgegebenen Zeitschrift Russkij Kosmos. Die Rückkehr zur Erde sei für Oktober vorgesehen.
Zuvor hatte die Staatsagentur Ria Nowosti gemeldet, dass unter 3000 Bewerbungen für die Rolle im Weltall-Streifen 20 Finalistinnen ausgesucht worden seien. Neben ausgebildeten Schauspielerinnen sind darunter auch Pilotinnen, Psychologinnen und wissenschaftliche Mitarbeiterinnen. Der Film, von dem Teile im Kosmos gedreht werden, habe das Ziel, den Beruf des Kosmonauten heroisch darzustellen, hatten Roskosmos und der staatliche TV-Sender Perwy Kanal mitgeteilt. Der Streifen trägt den Arbeitstitel „Wysow“, was sich mit „Herausforderung“ übersetzen lässt.

Mit Herausforderungen jedenfalls kennt sich der 1983 in Moskau geborene Schipenko aus. Und mit den unendlichen Weiten ebenfalls: „Salyut-7 – Tödlicher Wettlauf im All“ heißt eines seiner Werke aus dem Jahr 2017. Darin brechen zwei Kosmonauten auf, um an eine ausgefallene Raumstation, die abzustürzen droht, anzudocken und sie zu reparieren. Der russische Blockbuster, dessen Handlung angelehnt ist an die Ereignisse der Sojus-T-13-Mission zur Rettung der sowjetischen Raumstation Saljut 7 im Jahr 1985, die als eine der bedeutendsten Leistungen der bemannten Raumfahrt im niedrigen Erdorbit gilt, schildert die legendäre Mission mit spektakulären Bildern.
