Theater

Christian Weise will im Gorki-Theater von Bizets „Carmen“ befreien

Georges Bizets Dauerbrenner „Carmen“ wird im Gorki-Theater mitsamt seinen rassistischen und sexistischen Klischees durchparodiert und dabei revitalisiert. Die Kritik.

„Carmen“, inszeniert von Christian Weise im Gorki-Theater. Auf dem Bild: Via Jikeli als Don José und Riah Knight als Micaela (v.l.)
„Carmen“, inszeniert von Christian Weise im Gorki-Theater. Auf dem Bild: Via Jikeli als Don José und Riah Knight als Micaela (v.l.)Imago

Auch wer noch nie in der Oper war, wird Georges Bizets „Carmen“ kennen. Als Flamencodrama von Carlos Saura, al Stummfilmparodie von Charlie Chaplin, als Italo-Western, Eistanzrevue oder südafrikanisches Sozialdrama. Irgendwie, irgendwo wird sich das Urbild der feurig schönen, unbändig unabhängigen Frau, der die Männer reihenweise zu Füßen liegen und derer sie sich nach Lust und Laune bedient, ins Blickfeld geschoben haben. Oder die unvergleichliche Musik hat sich ins Ohr gebohrt, die längst bei jeder Gelegenheit gespielt wird und sich von ihrer Geschichte gelöst hat: der schmissige Torero-Einzug oder die laszive Habanera.

Berliner Zeitung

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