TV-Kritik

Apocalypse Now und der spektakulärste „Tatort“-Schauplatz der letzten Jahre

Was für ein Coup! Im Münchner Tatort suchen die Kommissare einen Doppelmörder auf einem Truppenübungsplatz der US-Army. Bald fliegen ihnen Kugeln um die Ohren.

Von links: Udo Wachtveitl als Kriminalhauptkommissar Leitmayr und Yodit Tarikwa als Major Jennifer Miller.
Von links: Udo Wachtveitl als Kriminalhauptkommissar Leitmayr und Yodit Tarikwa als Major Jennifer Miller.BR/Lucky Bird Pictures/Boris Aus

„Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen!“ Kommissar Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) zitiert sarkastisch den zynischen Spruch aus „Apocalypse Now“. Und wie in Coppolas Kinoklassiker über den Irrsinn des Krieges donnern auch in diesem Münchner „Tatort“ die amerikanischen Hubschrauber im Tiefflug über die Dörfer. Der Schauplatz ist real: Das Truppenübungsgelände Hohenfels in der Oberpfalz bei Regensburg ist mit 160 Quadratkilometern eines der größten Areale dieser Art in Deutschland und wird von der U.S. Army verwaltet und genutzt. Dass ein Filmteam des Bayrischen Rundfunks hier sogar während eines Nato-Großmanövers mit 6000 Soldaten drehen durfte, ist ein echter Coup – selbst das Pentagon spielte mit. Dieser Krimi nutzt nicht nur den spektakulärsten „Tatort“-Schauplatz der letzten Jahre, sondern gibt auch rare Einblicke in eine Welt voller Waffen, die immer näher zu rücken scheint und immer bedrohlicher wirkt.

Berliner Zeitung

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