Berlin

Der Filmproduzent Sascha Schwingel ist neuer Ufa-Chef

Der gebürtige Saarländer Sascha Schwingel ist der Nachfolger von Nico Hofmann als Chef des in Berlin und Potsdam ansässigen Film- und Fernsehunternehmens Ufa.

Sascha Schwingel wird neuer Geschäftsführer der Ufa
Sascha Schwingel wird neuer Geschäftsführer der UfaSven Simon/imago

Mit anständigen Happy Ends ist Sascha Schwingel schon aus beruflichen Gründen vertraut: Als Filmproduzent widmet er sich bevorzugt historischen Stoffen mit ordentlich Dramatik, denen aber doch oft ein versöhnlicher Ausgang abgerungen wird. Zum Beispiel in „Die Sturmflut“. Hier überlebt eine Schwangere die Hamburger Flutkatastrophe von 1962 und benennt ihr Kind zum Schluss nach ihrem Retter. „Liebeskitsch“ sei das Werk, urteilte damals ein Kritiker. Und auch jetzt gibt es bei Schwingel, der nun, wenige Tage nach seinem 52. Geburtstag, zum neuen Geschäftsführer des Potsdamer Filmunternehmens Ufa ernannt wurde, wieder ein etwas rührselig anmutendes Happy End: „Als CEO zur Ufa zurückzukehren, fühlt sich für mich an, wie nach Hause zu kommen“, ließ sich der gebürtige Saarländer zitieren, der seine Laufbahn bei der Ufa-Tochter Teamworx (heute Ufa Fiction) begann.

Schon länger mit dem Bertelsmann-Konzern verbunden

Tatsächlich ist Schwingel auch mit dem Mutterkonzern Bertelsmann, zu dem die Ufa gehört, schon länger eng verbunden. Nach einem einige Jahre währenden Ausflug zur ARD-Tochter Degeto arbeitete er zuletzt unter anderem für die TV-Sender RTL und Vox und den Streamingdienst RTL+, die ebenfalls Teil von Bertelsmann sind. Entsprechend gut ist sein Ruf im Unternehmen; der bisherige Ufa-Chef Nico Hofmann sieht in seinem Nachfolger nicht nur einen „Freund“, sondern auch einen „klugen Manager“. Hofmann, einer der erfolgreichsten deutschen Filmproduzenten, wird als sogenannter Chairman dabei Teil der Ufa-Geschäftsführung bleiben.

Schwingel wiederum übernimmt laut Mitteilung nun „alle Aktivitäten, die unter dem Dach der Ufa gebündelt sind: Ufa Fiction, Ufa Serial Drama, Ufa Show & Factual sowie Ufa Documentary“. Wie er der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) verriet, seien es neben der jüngeren Zeitgeschichte „vor allem aktuelle, gesellschaftliche Themen, die mich bewegen“.

Damit dürfte Schwingel nicht nur im Zusammenhang mit der inhaltlichen Ausgestaltung künftiger Ufa-Produktionen konfrontiert sein, sondern auch bei der Führung des Unternehmens selbst. Neue Entwicklungen wie die Künstliche Intelligenz stellen die Branche vor Herausforderungen. „Der Markt steht unter Strom“, konstatierte Schwingel in der FAZ, doch prognostizierte, wie sollte es anders sein, auch in diesem Fall ein Happy End: „In jedem Fall bin ich davon überzeugt, dass das Beste immer vor uns liegt.“