Kolumne

Peter Sloterdijk: Pandemie der gärenden Filterblasen

Hatte der Philosoph Peter Sloterdijk die Corona-Krise bereits vor vielen Jahren erahnt? Ein Gespräch über Immunität als gesellschaftlichen Kraftakt.

Philosoph Peter Sloterdijk
Philosoph Peter Sloterdijkdpa

Pandemie-Leugner, Impf-Skepsis, Verschwörungstheorien: Hätte man diese gesellschaftlichen Zerwürfnisse, die einen Teil der Gesellschaft erfasst haben, vorausahnen können? Was wird von der Pandemie bleiben, wenn sie hoffentlich bald endet? Auch ohne virologische Detailkenntnisse weiß Peter Sloterdijk viel über Pandemisches und Immunität. Über „mentale Infektionen“ und „semantische Epidemien“, die sich über „Nachrichten mit hohem Aufregungswert“ übertragen, spricht der Philosoph. Was wie eine aktuelle Situationsbeschreibung klingt, liest Sloterdijk aus fast 100 Jahre zurückreichenden Werken Hermann Brochs heraus: Der Schriftsteller prägte in den 1930er-Jahren den Begriff „Massenwahntheorie“, hatte dabei die „kollektive Erregbarkeit und Verführbarkeit durch falsche Ekstasen“ der Weimarer Republik vor Augen.

Berliner Zeitung

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