„Nenn mich nicht Mutter!“ Mit Martín Rejtman und seinen Antihelden unterwegs im Therapie-Dschungel

Gustavo, ein „Mann in seinen besten Jahren“, betreibt in Santiago de Chile ein prosperierendes Yogastudio. Mit der Trennung von seiner Frau Vanesa kommt auch das Geschäftsmodell ins Straucheln. Was nur logisch ist. Denn die Kunden bezahlen viel Geld, damit es ihnen besser gehen möge. Was nützt ihnen ein Heiler, der selbst leidet?

Im Versuch, alles richtig zu machen, gerät Gustavo immer tiefer in die Krise. Er besucht mit seiner Nochpartnerin eine Paartherapie – nicht, um etwa die Beziehung zu retten, sondern um den gegenseitigen Trennungsschmerz bei der bevorstehenden Scheidung zu lindern. Aus der gemeinsamen Wohnung zieht er aus und kommt ausgerechnet beim kettenrauchenden Bruder seiner Ex unter.