Nachruf

Nachruf auf Franz Josef Wagner: Ein Unersetzlicher des deutschen Journalismus

Franz Josef Wagner prägte den Boulevard mit unverwechselbarem Stil und scharfen Worten. Ein Nachruf auf eine Lichtgestalt des Journalismus.

28.07.2008, Berlin: Boulevard-Journalist Franz Josef Wagner bei einem Interviewtermin in Berlin.
28.07.2008, Berlin: Boulevard-Journalist Franz Josef Wagner bei einem Interviewtermin in Berlin.Rainer Jensen/dpa

Dieser Nachruf wird Franz Josef Wagner nicht gerecht werden. Viele Journalisten in Deutschland beugen sich gerade über ihre Tastaturen, überlegen, löschen, korrigieren – und fangen wieder von vorne an. Ich dagegen bin mir bewusst, dass ich die Worthöhe, die FJW in seinem Leben erklomm, nie erreichen werde. Also schreibe ich einfach drauflos.

Ich habe Wagner als Praktikant bei der B.Z. kennengelernt – was heißt kennengelernt. Ich durfte ihn einmal zum Tennis fahren. In seinem Alfa. Er fragte mich, was ich so möge. Er fragte nicht nach Hobbys. Er fragte, was ich mag. Ich – weil ich als gerade 19-jähriger Praktikant einer Boulevardzeitung dachte, es sei vielleicht gut, kultiviert zu wirken – sagte: „Die Oper… und das Ballett.“ Wagner sagte: „Du musst dir eins merken im Boulevard: Kultur ist, wenn die Oper brennt.“

Berliner Zeitung

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