Rammstein

Nach schweren Vorwürfen gegen Till Lindemann: Jetzt äußern sich Rammstein

Eine Frau behauptet, bei einem Konzert in Vilnius unter Drogen gesetzt und zum Sex mit Till Lindemann gedrängt worden zu sein. Die Band bestreitet das. 

Till Lindemann, Frontsänger der Band Rammstein, bei einem Auftritt in der Commerzbank-Arena.
Till Lindemann, Frontsänger der Band Rammstein, bei einem Auftritt in der Commerzbank-Arena.Boris Roessler/dpa

Die Band Rammstein hat am 22. Mai in der litauischen Hauptstadt Vilnius ihre Europa-Tour eröffnet. Eine Konzertbesucherin erhob anschließend schwere Vorwürfe gegen den Sänger Till Lindemann und ein männliches Mitglied seiner Crew.

Am 25. Mai behauptete die Irin Shelby Lynn auf Twitter, zusammen mit anderen jungen Frauen zu einer Party mit der Band vor dem Konzert eingeladen worden zu sein, bei der auch Till Lindemann Tequila verteilt habe. Während einer Konzertpause sei sie dann von einem Mitarbeiter namens Joe in einen kleinen Raum geführt worden, um dort Lindemann zu treffen. Dass sie für Sex nicht zur Verfügung stehe, habe sie vorher mehrmals deutlich gesagt, ihr sei allerdings versichert worden, dass es darum bei dem Treffen nicht gehe. Lindemann sei davon allerdings dann doch ausgegangen und habe wütend herumgeschrien, als sie ihm gegenüber wiederholt habe, keinen Sex zu wollen.

Am nächsten Tag sei sie mit blauen Flecken aufgewacht, Bilder von Verletzungen postete die Frau bei Twitter. Da sie sich an den Abend nur noch bruchstückhaft erinnern könne und mehrere Tage lang unter Herzrasen, Schüttelfrost und Übelkeit gelitten habe, vermute sie, am Konzerttag gegen ihren Willen unter Drogen gesetzt worden zu sein. Sie habe Anzeige erstattet.

In der Nacht zu Montag reagierte nun die Band auf die Anschuldigungen, nachdem sich diese in den sozialen Medien rasant verbreitet hatten. „Zu den im Netz kursierenden Vorwürfen zu Vilnius können wir ausschließen, dass sich was behauptet wird in unserem Umfeld zugetragen hat. Uns sind keine behördlichen Ermittlungen dazu bekannt“, heißt es in einem Statement auf Rammsteins offiziellem Twitter-Account.

Shelby Lynn reagierte erbost: „Widerlich. Wie könnt ihr es wagen zu bestreiten, dass dies passiert ist?“

Man könne sie nicht zum Schweigen bringen, versicherte sie auf Twitter, sie wolle die Stimme für zahlreiche Opfer sein. Sie behauptet, auch andere Frauen hätten ihr verstörende Erfahrungen mit Till Lindemann geschildert, und rief potenzielle weitere Betroffene dazu auf, sich an sie zu wenden.