In <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/japan">Japan</a> und <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/korea">Korea</a> ist Michael Kunze nicht nur ein gefeierter Musical-Autor, man kennt auch seinen Namen. In Deutschland dagegen ist Kunze oft nicht mal in den Feuilletons bekannt, das Genre <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/shows-in-berlin">Musical</a> rangiert hier jenseits der Hochkultur. Mit Schlagertexten stieg der Autor vor 50 Jahren in das Popgeschäft ein, begründete Karrieren von Sängern wie <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/peter-maffay">Peter Maffay</a> und <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/udo-juergens">Udo Jürgens</a> mit. Später schrieb er dramatische Musiktheaterstücke, die in 18 Ländern mehr als 27 Millionen Zuschauer erreichten. Kein deutscher Theaterautor der Gegenwart ist annähernd so erfolgreich.

Kränkt ihn die allgemeine Ignoranz eigentlich? Jedenfalls lässt sich Michael Kunze das nicht anmerken, beklagt sich nie. Der feine, leise, überaus zugewandte Intellektuelle empfängt in seiner Hamburger Villa, so gepflegt und romantisch wie der Park dazu. Auch wegen dieses Anwesens mit Platz für eine prächtige Bibliothek, ein Schwimmbad und ein Theater zog er vor 20 Jahren mit seiner Frau aus München hierher.&nbsp;

Michael Kunze, geboren 1943 in Prag, studierte Jura in München und prägte die deutsche Schlagerszene in den 1970er-Jahren mit rund 3000 Liedtexten, darunter „Griechischer Wein“, „Ich war noch niemals in New York“, „Ein ehrenwertes Haus“, „Ein Bett im Kornfeld“. Er schrieb für Peter Maffay, Udo Jürgens, Peter Alexander, Jürgen Drews, Caterina Valente, Milva. Für den Disco-Titel „Fly, Robin, Fly“ bekam er einen Grammy. Nach seinem Rückzug aus dem Popgeschäft verfasste Kunze eine rechtshistorische Dissertation sowie Romane wie „Straße ins Feuer“. Dann übertrug er englische Musicals ins Deutsche und brachte zehn eigene Musicals heraus, darunter „Elisabeth“, „Tanz der Vampire“, „Mozart!“, „Marie Antoinette“, „Rebecca“, zuletzt „Beethoven“. Er schrieb außerdem Libretti für Pop-Oratorien.

Zur Person

36 Menschen sind bei den Bränden auf der Insel Maui umgekommen, aber es wurde auch einer der wenigen Orte verwüstet, der die Geschichte der Inseln bewahrt: Lahaina.

Hawaii-Insel Maui brennt: Erinnerung an meinen Besuch in Lahaina, der zerstörten historischen Stadt

Die Berlinische Galerie erinnert mit Bildern der Sammlung und aus dem Nachlass an eine besondere Malerin der Stadt.

Sarah Haffner: Eine „Blaue Stunde“ in der Berlinische Galerie

Michale Kunze: „Wir waren eine Flüchtlingsfamilie“

„Nixies Children“ stammt aus einer Serie von Kinderbildern der Fotografin, die bis dahin vor allem Aufnahmen von sich selbst inszenierte. Unser Bild der Woche.

Aino Kannisto: Eintauchen in die wilde Welt der finnischen Fotografin 

„Im Freien“ heißt die Ausstellung in Zwickau, in der sich Norbert Bisky mit Max Pechstein und dessen Südsee-Reise anno 1913/14 auseinandersetzt.

Berliner Maler: Norbert Bisky im Dialog mit dem Zwickauer Expressionisten Max Pechstein

Warum Michael Kunze sein Jura-Referendariat abbrach

José Dalisays Roman „Last Call Manila“ setzt den philippinischen Gastarbeitern ein Denkmal, auch wenn er vor allem von ihrer Abwesenheit handelt.

Bitte nicht nur als Krimi lesen: „Last Call Manila“, ein Roman aus den Philippinen

Die in der Sowjetunion geborene und in Deutschland aufgewachsene Schauspielerin debütiert mit einem autobiografischen Roman, der dem Tod den Schrecken nimmt.

Valery Tscheplanowa schreibt mit der Seele und mit der Zunge

Michael Kunze schrieb für Udo Jürgens „Griechischer Wein“

In der Anderen Bibliothek ist ein Roman erschienen, der 1951 in der DDR nur eine kleine Auflage erlebte. Seine Autorin Klara Blum wird dem Vergessen entrissen.

„Der Hirte und die Weberin“: Julia Franck entdeckt ein verschollenes Buch

Von der Straße aus hat Alice Phoebe Lou den Sprung auf internationale Festivalbühnen gepackt. Doch ihre Beziehung zu Berlin hat sich dabei verändert. Ein Treffen.

Alice Phoebe Lou, ein Berliner Pop-Märchen – Von der Warschauer Brücke zur Weltkarriere

An Michael Kunzes Fakultät unterrichteten nur ehemalige Nazis

Er trägt nichts als eine Augenbinde und Tattoos: Robbie Williams, im Schlafzimmer fotografiert von seiner Frau. Was sind die Konsequenzen? Und wie reagiert man in Berlin?

Frau von Robbie Williams postet Nacktfoto von ihm: Warum der Fall so brisant ist

Celine Song erzählt in Zwölfjahresschritten berührend von Freundschaft, Liebe und der Chance, sich zu entscheiden. Endlich kommt der Berlinale-Film in die Kinos.

Der Film „Past Lives – In einem anderen Leben“: Zeitreise ohne Zauberei

Michael Kunze über den Ukrainekrieg: Ich erkenne nicht, dass Frieden durch immer mehr Waffen zustande kommt

Michael Kunze, dessen Musicals Millionen sehen: „Die Suche nach Anerkennung ist gefährlich“

Der Musical-Autor und Rechtshistoriker Michael Kunze über sein neues Stück „Beethoven“, elitäre Kulturpolitik, Broadwayflops, Nazi-Professoren und seinen Grammy.

16:9

Kultur

München

Silvesterabend

Die Berliner SPD-Chefs, Martin Hikel und Nicola Böcker-Giannini haben offenbar angekündigt, ihr Amt zum Moatsende abzugeben. Das wurde der Deutschen Presse-Agentur aus Parteikreisen bestätigt. Die beiden Politiker informierten am Sonntag den geschäftsführenden SPD-Landesvorstand in einer Schaltkonferenz. Zuletzt kam es bei zwei Wahlversammlungen der Berliner SPD zum Eklat. Am Sonntag stand fest, dass Böcker-Giannini keinen Listenplatz für die Wahl zum Abgeordnetenhaus 2026 bekommen wird. Beim Kreisparteitag der Reinickendorfer SPD unterlag sie in der Kandidatur Laurence Stroedter.

Martin Hikel und Nicola Böcker-Giannini treten von ihren Posten zurück. Zuletzt kam es bei zwei Wahlversammlungen der SPD zu Eklats mit den Politikern.

Bericht: Berliner SPD-Chefs Martin Hikel und Nicola Böcker-Giannini treten zurück

News

Politik

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SPD: „Nachdem man Martin Hikel zerstört hat, hat man nun die nächste Vorsitzende zerstört“

Neuer SPD-Showdown: Auch die zweite Parteichefin zerstört 

Sie hat es versucht, doch sie hatte keine Chance. Berlins SPD-Vorsitzende ist am Sonnabend bei dem Versuch gescheitert, in ihrem Heimatbezirk Reinickendorf eine einigermaßen aussichtsreiche Position für die Abgeordnetenhauswahl im kommenden Herbst zu ergattern. Für die 50-Jährige war dies eine persönliche Niederlage – für ihre Partei die nächste Demütigung ihres Spitzenpersonals.

Die Sozialdemokraten liegen zehn Monate vor der Wahl nur auf Platz 5. Dennoch wurde nach Hikel jetzt auch Nicola Böcker-Giannini bei der Kandidatenaufstellung gedemütigt und kaltgestellt.

Berlin

Sport

Neukölln

Franziska Giffey

Reinickendorf

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Bundespolitik

Ich hätte nie gedacht, dass mir Angela Merkel als Kanzlerin einmal fehlen würde

Merz vs. Merkel: Wie Deutschlands Kanzler Vertrauen, Wirtschaft und CDU ruiniert

Friedrich Merz hat gerade mal wieder <a data-li-document-ref="10006811" href="https://www.replace-delivery-host.com/artikel/die-endphase-des-ukraine-krieges-hat-begonnen-und-europa-schaut-zu-10006811">einen seiner spektakulären Fehltritte hingelegt</a>. Zwei Wochen ließ seine Regierung einen Friedensplan für die Ukraine in einer Schublade oder einem Bundesamt versauern – zwei Wochen, in denen hunderte Menschen verletzt oder getötet wurden.

Angela Merkel wurde vor 20 Jahren Kanzlerin, Merz versagt heute spektakulär. Seine Umfragewerte stürzen ab, die CDU ist führungs- und ziellos. Wie lange soll das noch so gehen?

B+ plus

Ukraine

Der <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/ukraine">Ukraine</a> geht das Geld aus. Die <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/eu-kommission">Europäische Kommission</a> geht davon aus, dass die Regierung in Kiew in den kommenden zwei Jahren weitere 135 Milliarden Euro benötigt. Damit die ukrainische Armee weiter im Abnutzungskrieg mit <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/russland">Russland</a> bestehen kann, braucht sie zusätzliche 83 Milliarden Euro, und um die weitgehend zerstörte Wirtschaft aufrechtzuerhalten, müssten zudem 52 Milliarden Euro nach Kiew fließen. Das geht aus einem Brief der EU-Kommissionspräsidentin <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/ursula-von-der-leyen">Ursula von der Leyen</a> hervor, den sie diese Woche an die Mitgliedstaaten verschickte.

Die Ukraine steht vor der Pleite. Die EU will Kiew stur weiter mit Waffen versorgen. Doch die Finanzierung scheint zu scheitern. Wenden sich Investoren von Europa ab?

Ukraine: Trotz Korruption sollen Milliarden aus der EU fließen

Internationales

Geopolitik

Russland

Europa

EU-Kommission

Belgien

Deutschland betreibt gegenüber <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/afghanistan">Afghanistan</a> eine prinzipiengeleitete Arbeitsverweigerung. Und das, obwohl es dort nach zwanzig Jahren Intervention einen politischen und wirtschaftlichen Trümmerhaufen hinterlassen hat. Deutschland verweigert genau jene Kooperation, die nötig wäre, um Abschiebungen, Sicherheitspartnerschaften oder wirtschaftliche Stabilisierung in Afghanistan überhaupt erst möglich zu machen.

Die Bundesregierung fordert Rückführungen, verweigert aber jede Kooperation mit Kabul. Deutschlands Afghanistanpolitik basiert auf Illusionen. Eine Analyse.

Die große Afghanistan-Illusion: Eine Politik, die sich selbst belügt

Bundesregierung

China

Stil

Berlin wählt

Gaza

„Populisten legen die Axt an die Fankultur“: Fußballfans protestieren deutschlandweit

Bundesweiter Fan-Protest: Warum Fußballfans vor der Innenministerkonferenz schweigen

In ganz Deutschland haben sich Fußballfans in den Stadien gegen geplante Maßnahmen der Politik gewehrt. So haben Anhänger in der Ersten und Zweiten Bundesliga bei den Partien am Nachmittag mit Schweigen und Plakaten protestiert. Ihren Unmut vor der Innenministerkonferenz vom 3. bis zum 5. Dezember in Bremen haben sie etwa durch ihre Gesänge demonstriert. So stimmten die organisierten Fans ihre Gesänge in allen Stadien erst nach der zwölften Minute an, also für den zwölften Mann. Dieser steht für die Fans hinter der Mannschaft.

Innenminister Dobrindt mit der Axt in der Hand: Das haben Besucher im Olympiastadion am Freitagabend gesehen. Warum es in ganz Deutschland zwölf Minuten lang still in den Stadien war.

Michael Kunze, dessen Musicals Millionen sehen: „Die Suche nach Anerkennung ist gefährlich“

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