Nikolai Rimski-Korsakow, ich muss es gestehen, ist bislang für mich der Name einer Bildungslücke. Dass er die öde „Scheherazade“ geschrieben, die Werke Mussorgskis glättender Bearbeitung unterzogen und lebenslang als Kompositionslehrer gewirkt hat, genügte, um ihn als akademischen, altmodischen Langweiler abzustempeln. Wenn das Berliner Musikleben den seltenen Versuch unternahm, solchen Vorurteilen entgegenzutreten, etwa mit der „Zarenbraut“ 2013 an der Staatsoper, hielt ich mein Erscheinen für entbehrlich. Entsprechend waren die Erwartungen an die Premiere des „Goldenen Hahns“ am Sonntag an der Komischen Oper im Schillertheater; sie lassen sich so zusammenfassen: Muss das sein?

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