Kurz vor seinem Tod entdeckte Wolfgang Herrndorf das Lesen noch einmal neu. „Was jetzt zurückkehrt, ist das Gefühl, das ich zuletzt in der Kindheit und Pubertät regelmäßig und danach nur noch sehr sporadisch und nur bei wenigen Büchern hatte“, schreibt er 2010, kurz nach seiner ersten OP, drei Jahre vor seinem Tod. „Dass man teilhat an einem Dasein und an Menschen und am Bewusstsein von Menschen, an etwas, worüber man sonst im Leben etwas zu erfahren nicht viel Gelegenheit hat.“ Man könne das natürlich auch kritisch sehen, fügt er im nächsten Absatz hinzu: „Das Absacken in die Phantasiewelt als Ausdruck vollkommener Hilflosigkeit.“

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