Bei dem Wort „Literaturkritiker“ zögere ich schon. Hat er jemals einen richtigen Verriss geschrieben, einen von der Art, wie er vielen seiner Kollegen so leicht von der Hand geht? Immerhin ist die Kritik der wohl einzig verbliebene Ort, an dem Hinrichtungen noch erlaubt sind. Bestimmt hat auch er einmal ausprobiert, wie es ist, sich mit erhobenem Wortschwert als Juniorpartner Gottes zu fühlen. Natürlich, jeder Kritiker muss zuerst ein Liebender sein. Aber in seinem Fall ist die Liebe übermächtig, doch nie als verbaler Zuckerguss, im Gegenteil. Die Präzision seines Urteils verblüfft immer wieder, ebenso wie Umfang und Tiefe seiner Kenntnis.

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