Leif Randt ist spät dran, „ein SOS in der Familie“. Unser Treffpunkt lädt nicht gerade zum Verweilen ein, eine durch Desperados-Liegestühle Strandfeeling suggerierende Open-Air-Bar am U-Bahnhof Kleistpark, noch dazu geschlossen. Zur Begrüßung nimmt er die unscheinbare Sonnenbrille ab, Händeschütteln, Duzangebot, Aufklärung des Sachverhalts: Die Katze seiner Schwester musste aus einem verschlossenen Zimmer gerettet werden.
Der 42-Jährige ist der Stildiktat-Millennial des deutschen Literaturbetriebs, mit präzisem, zugleich nachsichtigem Blick für die Gedankenschlaufendreher seiner Generation. Aus seinem zweiten Roman „Schimmernder Dunst über CobyCounty“ las er beim renommierten Bachmannpreis, den Nachfolger „Planet Magnon“ nannte die NZZ „ein literarisches Halluzinogen“.

Mit einem Abo weiterlesen
- Zugriff auf alle B+ Inhalte
- Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
- Jederzeit kündbar
Sie haben bereits ein B-Plus? Melden Sie sich an
Doch lieber Print? Hier geht's zum Abo Shop
