Berlin-Literatur

Noch ein Berlin-Roman: Kreuzberg ist nicht mehr, was es mal war

Susanne Matthiessen erzählt in „Lass uns noch mal los“ von einer Gruppe von Frauen der Boomer-Generation. Die Buchkritik.

Susanne Matthiessen
Susanne MatthiessenGerald von Foris

Wenn es im Deutschland der Nachkriegszeit einen Ort gab, an dem sich die Sehnsucht nach einem ungebundenen, unkonventionellen Leben für junge Menschen zu erfüllen versprach, so war das gewiss Berlin-Kreuzberg.

Mehr oder weniger im Schatten der Mauer gelegen, mit erschwinglichen Mieten und stets am Tropf der Bundesrepublik, die sich ihre „Frontstadt“ etwas kosten ließ, war die Belegschaft denkbar bunt: „Da waren die letzten alten, echten Berliner und Berlinerinnen, die noch vereinzelt in ihren ansonsten entmieteten Häusern ausharrten, dann die türkischen Großfamilien, die fleißig Zuzug erhielten aus der alten Heimat, und dann waren da die unzähligen Hausbesetzer, Spontis, Aussteiger und Alternativen, die aus Kreuzberg diesen wilden Abenteuerspielplatz machten, der Leute wie mich aus allen Teilen Westdeutschlands anzog.“ So beschreibt es Susanne Matthiessen in ihrem Roman „Lass uns noch mal los“.

Berliner Zeitung

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