Wenn es im Deutschland der Nachkriegszeit einen Ort gab, an dem sich die Sehnsucht nach einem ungebundenen, unkonventionellen Leben für junge Menschen zu erfüllen versprach, so war das gewiss Berlin-Kreuzberg.
Mehr oder weniger im Schatten der Mauer gelegen, mit erschwinglichen Mieten und stets am Tropf der Bundesrepublik, die sich ihre „Frontstadt“ etwas kosten ließ, war die Belegschaft denkbar bunt: „Da waren die letzten alten, echten Berliner und Berlinerinnen, die noch vereinzelt in ihren ansonsten entmieteten Häusern ausharrten, dann die türkischen Großfamilien, die fleißig Zuzug erhielten aus der alten Heimat, und dann waren da die unzähligen Hausbesetzer, Spontis, Aussteiger und Alternativen, die aus Kreuzberg diesen wilden Abenteuerspielplatz machten, der Leute wie mich aus allen Teilen Westdeutschlands anzog.“ So beschreibt es Susanne Matthiessen in ihrem Roman „Lass uns noch mal los“.

Mit einem Abo weiterlesen
- Zugriff auf alle B+ Inhalte
- Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
- Jederzeit kündbar
Sie haben bereits ein B-Plus? Melden Sie sich an
Doch lieber Print? Hier geht's zum Abo Shop
