Was weiß man hierzulande schon über die Philippinen, dieses Land am anderen Ende der Welt. Was Juergen Boos, der Direktor der Frankfurter Buchmesse, offenbar am meisten fasziniert, ist die Tatsache, dass das Land aus 7641 Inseln besteht. Und dass man dort 135 Sprachen spricht. Die Philippinen sind Ehrengast der Buchmesse 2025, am Donnerstag gab es eine Auftaktveranstaltung im Berliner Büro des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.
Die Philippinen mögen kein Land mit einer großen literarischen Tradition sein, aber die Art, wie hier Geschichten erzählt werden, ist bemerkenswert. Philippinische Literatur bewegt sich seit langem im Spannungsfeld zwischen Unterwerfung und Auflehnung. Dafür gibt es kein besseres Beispiel als die Werke des Nationalhelden José Rizal, der seine kolonialismuskritischen Bücher „Noli me tangere“ und „Il Filibusterismo“ ausgerechnet in der Sprache der Kolonisatoren verfasste – auf Spanisch.
Sie sind bis heute die am meisten übersetzten Bücher der philippinischen Literatur, aber nun werden dank des Gastlandauftritts viele weitere dazukommen. Dazu gehören „Überreste“ von Daryll Delgado (ein Buch, das kurz nach einem Taifun in ihrem Heimatort Tacloban spielt – Juergen Boos sprach von „climate fiction“) und die Graphic Novel „Alandal 1“ von J. Philip Ignacio, beide Autoren präsentierten sich bei der Veranstaltung in Berlin.
