Kurt Tallert wächst in den frühen 1990er-Jahren im Westen Deutschlands als Kind eines Holocaust-Überlebenden auf, während die Eltern seiner Generationsgefährten bereits aus einer anderen Zeit stammen. Harry Tallert, nach den Nazi-Gesetzen zum Halbjuden erklärt, war bereits 58 und ein enttäuschter SPD-Politiker, als Kurt Tallert geboren wurde. Der wird später als MC Retrogott Musik machen und produzieren. Als Kurt Tallert selbst einen Sohn hat, beginnt er, die Geschichte seines Vaters zu erforschen. Er reist nach Theresienstadt, liest Briefe und Akten und schreibt das Buch „Spur und Abweg“. Dafür wurde ihm der Uwe-Johnson-Förderpreis 2025 zuerkannt. In der Jurybegründung heißt es: „Tallert füllt beim Erzählen Leerstellen der Vergangenheit und wählt Abwege der Erinnerung, um der Spur seines Vaters folgen zu können. Die Spur verläuft quer durch die Gegenwart.“ Wir veröffentlichen hier seine Dankrede von der Preisverleihung Ende September.

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