Kunst und Kolonialismus

Umstrittener denn je: Gauguins ferne Farbenpracht

Eine Ausstellung in der Alten Nationalgalerie auf der Museumsinsel versucht sich an der Dekolonisierung des französischen Malers Paul Gauguin.

Die Alte Nationalgalerie in Berlin widmet ab Samstag dem impressionistischen Maler Paul Gauguin (1848–1903) eine Sonderausstellung. Hier sein Bild „Frau mit Blume“.
Die Alte Nationalgalerie in Berlin widmet ab Samstag dem impressionistischen Maler Paul Gauguin (1848–1903) eine Sonderausstellung. Hier sein Bild „Frau mit Blume“.epd/Jürgen Blume

Sanft braunhäutige, üppige Frauen in Baumwollkleidern, im gewickelten, bunt bedruckten Rock, mit oder ohne Bluse, im Hintergrund sattgrüne Tropenlandschaft. Grob vereinfacht sind das die Motivschemata, an denen sich der französische Maler Paul Gauguin seit seiner ersten Reise nach Tahiti 1891 abarbeitete. Er wurde mit diesen flächigen, kraftvoll farbigen Gemälden zu einem Begründer dessen, was sich später als „die Moderne“ bezeichnete – und inzwischen zu einem jener Künstler, an denen sich die Bewegung zur Dekolonisierung der Welt und der Kunst am meisten reibt. Auch die Berliner Alte Nationalgalerie auf der Museumsinsel stellt sich mit ihrer Ausstellung „Why are you angry?“ nun dieser Herausforderung.

Berliner Zeitung

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