Das womöglich größte der vielen Probleme, die die zeitgenössische Kunst hat, ist ja, dass sie nicht so geil ist wie Fußball. Wer das Glück hat, sich für Fußball zu interessieren, kommt ständig in den Genuss größter Emotionen. Auf dem Rasen spielen sich Dramen ab, die nie vorhersehbar sind, es geht hoch und runter. An Spannung ist dieses Spiel nicht zu übertreffen, seine Protagonisten gehören zu den berühmtesten Gladiatoren der Gegenwart und die Fratze des Kapitalismus spiegelt sich auch noch schrecklich darin. Fußball ist ein Volkssport, aber wer Fußballlehrern wie Pep Guardiola oder Thomas Tuchel zuhört, versteht auch die ganze philosophische Tragweite des Spiels 11 gegen 11 auf dem grünen Rasen. Es ist eine große Kunst. Aber mit bildender Kunst an sich hat es wenig zu tun.

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