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Streaming-Tipps der Woche: Damaged Goods, Kranke Geschäfte, Überredung

Wir empfehlen ein paar alte und neue Highlights aus den endlosen Weiten der Mediatheken und Streaming-Plattformen.

Dakota Johnson in der Jane-Austen-Verfilmung „Überredung“: ab 15. Juli bei Netflix
Dakota Johnson in der Jane-Austen-Verfilmung „Überredung“: ab 15. Juli bei NetflixNick Wall/Netflix

Damaged Goods

Die Psychologie-Studentin Nola ist Ende zwanzig und steht vor einem Scherbenhaufen, als sie überraschend exmatrikuliert wird. Was tun, wenn man fachlich nicht mithalten kann, aber ein großes Mitteilungsbedürfnis hat? Klar: einen Podcast starten. Als „Küchenpsychologin“ erzählt sie nun regelmäßig von ihren und den Problemen ihrer vier besten Freunde, die davon natürlich nichts erfahren sollen. Der Millennial-Sprech der Clique kann zur Geduldsprobe werden, doch der gute Cast und der feine Sinn der Autoren für die Belange der heute 25- bis 40-Jährigen überzeugen. Hier geht es zur ausführlichen Kritik.

Damaged Goods, Serie, 8 Folgen, ab 11. Juli bei Amazon Prime Video

Arde Madrid

Ausgerechnet in Francos Spanien ließ sich Ava Gardner 1953 nieder, um ihrem Leben in Hollywood, inklusive ihrem Ehemann Frank Sinatra zu entkommen. 15 Jahre verbrachte sie dort, feierte viel, verbrachte Zeit mit ihrem Freund Ernest Hemingway und hatte eine Affäre mit dem berühmten Stierkämpfer Luis Miguel Dominguín. Von dieser spannenden Zeit erzählt die spanische Serie „Arde Madrid“ aus der Perspektive von Ana Marí (Inma Cuesta), Ausbilderin der Fraueneinheit Francos, die als Haushälterin bei Ava Gardner (Debi Mazar) arbeitet, um sie auszuspionieren.

Debi Mazar als Ava Gardner und Inma Cuesta als ihre spitzelnde Haushälterin
Debi Mazar als Ava Gardner und Inma Cuesta als ihre spitzelnde HaushälterinWDR/Movistar Maria Heras

Arde Madrid, Serie, 8 Folgen, ARD-Mediathek

Resident Evil

Zombies sind auch in der Popkultur nach wie vor nicht totzukriegen. Nach sieben „Resident Evil“-Filmen hat Netflix nun die erste Serie des Franchises produziert. Die Handlung spielt auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen: 2022 ziehen die Zwillinge Jade (Siena Agudong) und Billie (Ella Balinska) nach Racoon City, wo ihr Vater für die Umbrella Corporation arbeitet und seinen Beitrag zu einer drohenden Katastrophe leistet, deren Auswirkungen im Jahr 2036 deutlich werden. Nun leben nur noch 15 Millionen Menschen auf der Erde, ihnen gegenüber stehen sechs Milliarden Zombies.

Resident Evil, Serie, 8 Folgen, ab 14. Juli bei Netflix

Kranke Geschäfte

Es ist ein besonders makaberes Kapitel deutsch-deutscher Geschichte: Um an Devisen zu kommen, gestattete die DDR westdeutschen Pharmaunternehmen jahrzehntelang, ihre neu entwickelten Medikamente an ostdeutschen Klinikpatienten testen zu lassen. Lena Urzendowsky spielt in dem ZDF-Film von 2019 eins dieser Versuchskaninchen, ihre Figur leidet an Multipler Sklerose. Florian Stetter gibt ihren Vater, einen Stasi-Mann, der den Skandal aufdeckt und im Zuge dessen seinen Glauben an den Sozialismus verliert.

Kranke Geschäfte, Spielfilm, 105 Minuten, bis zum 13. August in der Arte-Mediathek, Ausstrahlung am 15. Juli um 20.15 Uhr

Überredung

Jane-Austen-Puristen könnten mit dieser Netflix-Verfilmung ihres letzten Romans mit dem uncharmanten deutschen Titel „Überredung“ (im Original: „Persuasion“) so ihre Probleme haben. In einer Liga mit „Stolz und Vorurteil und Zombies“ spielt die Adaption in puncto kreative Freiheit zwar sicher nicht, doch die Autoren vermischen moderne und die Sprache des 19. Jahrhunderts fröhlich nach ihrem Geschmack und modeln Austens Vorlage zu einer romantischen Komödie à la „Bridgerton“ um, die mit der Erfolgsserie von Shonda Rhimes allerdings nicht mithalten kann. Dakota Johnson spielt Anne, die mit 27 noch unverheiratet ist und damit bald als alte Jungfer durchgeht. Als der Mann, den sie mit 19 sehr geliebt, aber auf Anraten ihrer Familie verlassen hat, wieder in ihr Leben tritt, will sie ihre Entscheidung noch mal überdenken.

Überredung, Spielfilm, 107 Minuten, ab 15. Juli bei Netflix