Krimi

„Polizeiruf 110: Nur Gespenster“ aus Rostock: Folterszenen als Ouvertüre

Dieser Film aus Rostock tut brutal weh. Eindrucksvoll indes: das Schauspiel und die Kamera. Anderes wirkt allzu bemüht. Warum ist dieser Polizeiruf trotzdem sehenswert?

Evelyn Sonntag (Judith Engel), Katrin König (Anneke Kim Sarnau), Melly Böwe (Lina Beckmann)
Evelyn Sonntag (Judith Engel), Katrin König (Anneke Kim Sarnau), Melly Böwe (Lina Beckmann)NDR/Christine Schroeder

Solche harten Bilder sind selten im Fernsehen gleich um 20.15 Uhr: Ein gefesselter Mann wird brutal gefoltert, Nahaufnahmen zeigen üble Verletzungen wie ein geschwollenes, blutiges Auge. Dann springt der „Polizeiruf“ zu einer jungen blonden Frau, die mit dem Gesicht nach unten im Meer treibt. Sogar als Video von PJ Harvey (deren rauer Hit „To Bring You My Love“ über die Bilder gelegt wird) wäre eine solche Ouvertüre grenzwertig. „Wir signalisieren dem Zuschauer damit: Das wird ein Film, der wehtut“, so erklärt die Drehbuchautorin Astrid Ströher im Presseinterview die Härte des Einstiegs. Man müsse das Thema emotional so brutal wie möglich erzählen, betont der Regisseur Andreas Herzog.

Berliner Zeitung

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