Interview

Fatih Akin und sein Film „Amrum“: „Ich habe ja keine Vorfahren, die Juden umgebracht haben“

„Amrum“ spielt am Ende der Nazizeit. Mit dem Film wolle er den Leuten einen Spiegel vorhalten, so Fatih Akin. In der Hoffnung, dass sich Geschichte nicht immer und immer wiederholt.

Fatih Akin: „Sind wir Einwanderer beziehungsweise wir Kinder von Einwanderern weniger deutsch, weil unsere Familien keine Berührung mit dem Holcaust hatten?“
Fatih Akin: „Sind wir Einwanderer beziehungsweise wir Kinder von Einwanderern weniger deutsch, weil unsere Familien keine Berührung mit dem Holcaust hatten?“Maurice Weiss/Ostkreuz

Amrum, kurz vor Kriegsende. Der zwölfjährige Nanning ist mit der Mutter und zwei jüngeren Geschwistern von Hamburg auf die Insel geflohen, seine Eltern sind überzeugte Nazis, die Hakenkreuzfahne vor dem Haus ist bei den Insulanern nicht gern gesehen. Es sind Hark Bohms Kindheitserinnerungen, auf denen dieser Film beruht. Er wollte den Film selbst drehen und konnte es dann nicht. Sein einstiger Schüler Fatih Akin hat übernommen. Zum Interview treffen wir uns in einem Hotel am Tiergarten, während des Gesprächs zieht ein Gewittersturm auf.

Berliner Zeitung

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