Los Angeles/Teheran-Die iranische Protesthymne „Baraye“ ist mit einem Grammy ausgezeichnet worden. Die Ballade des Sängers Scherwin Hadschipur, die während der jüngsten Protestwelle im Iran Millionen Menschen berührt hatte, gewann bei der Verleihung des bedeutenden Musikpreises am Sonntagabend (Ortszeit) in Los Angeles in der Kategorie Bester Song für sozialen Wandel.
First Lady Jill Biden stellte den Preis vor. „Ein Lied kann vereinen, inspirieren und letztendlich die Welt verändern“, sagte sie. Der Song sei „ein kraftvoller und poetischer Aufruf für Freiheit und Frauenrechte“. Auf Twitter schrieb Hadschipur am Montag: „Wir haben gewonnen“.
In „Baraye“ (Für) gibt der 25-Jährige den Menschen, die im Iran gegen die repressive Politik auf die Straße gingen, eine Stimme. Innerhalb weniger Tage erreichte der Song ein Millionenpublikum. Die Ballade greift die verschiedenen Gründe auf, warum Iranerinnen und Iraner politischen und gesellschaftlichen Wandel fordern. Kurz nach Veröffentlichung wurde der Sänger festgenommen und musste sich - wahrscheinlich unter massiver Einschüchterung - dafür entschuldigen.
