Der diesjährige Guillermo-Cano-Preis der UN-Kulturorganisation Unesco wurde am Donnerstag am Rande der Weltkonferenz zur Pressefreiheit in Santiago, Chile, symbolisch an alle palästinensischen Journalisten verliehen, die über den Krieg im Gazastreifen berichten. Der Pressefreiheitspreis würdige „den Mut von Journalisten, die sich schwierigen und gefährlichen Umständen stellen“, sagte die Unesco-Generalsekretärin Audrey Azoulay. Einmal mehr erinnere der Preis daran, wie wichtig gemeinsames Handeln ist, um sicherzustellen, dass Journalisten auf der ganzen Welt weiterhin ihrer wesentlichen Informations- und Ermittlungsarbeit nachgehen können, so Azoulay.
Die Preisträger werden auf Empfehlung einer internationalen Jury von Medienfachleuten gekürt, deren Vorsitzender Mauricio Weibel sagte: „In diesen Zeiten der Dunkelheit und Hoffnungslosigkeit möchten wir den palästinensischen Journalisten, die unter so dramatischen Umständen über diese Krise berichten, eine starke Botschaft der Solidarität und Anerkennung zukommen lassen.“
Nach Angaben des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) wurden seit Ausbruch des Krieges vor fast sieben Monaten mindestens 97 Journalisten und Medienmitarbeiter getötet, unter ihnen 92 Palästinenser.
Das ist innerhalb von nur zwei Wochen der zweite internationale Medienpreis, der den Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen zum Thema hat und die palästinensische Seite würdigt. Im April gewann der palästinensische Fotojournalist Mohammed Salem den World Press Photo Award für sein Pietà-Motiv eines toten fünfjährigen Kindes in den Armen seiner palästinensischen Tante.
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Weiterer Pressefreiheitspreis im Israel-Palästina-Konflikt
Ebenfalls anlässlich des Tages der Pressefreiheit vergibt die Initiative Nachrichtenaufklärung den Günter-Wallraff-Preis für Pressefreiheit und Menschenrechte an eine palästinensische und eine israelische Frauenfriedensinitiative. Die Ehrung geht zu gleichen Teilen an die Organisation „Women of the Sun“ und „Women Wage Peace“. Stellvertretend für die beiden Organisationen würden die Sängerinnen Meera Eilabouni und Yael Deckelbaum die Auszeichnung am Freitag in Köln entgegennehmen, teilte der Deutschlandfunk mit. Der mit 5000 Euro dotierte Preis wird jährlich von der Initiative Nachrichtenaufklärung verliehen.

