DDR

Replik auf Hartmut Königs verklärten Blick auf die FDJ als Open-Air-Veranstalter in Ost-Berlin

Statt Woodstock 89 in Ost-Berlin nachzutrauern, hätte der einstige FDJ-Kulturchef besser von Zwängen und Chancen der FDJ-Kulturpolitik berichten sollen, findet unsere Autorin.

Rund 150.000 Fans aus allen Teilen der DDR umjubelten am 19. Juli 1988 in Ost-Berlin den amerikanischen Rockstar Bruce Springsteen, der mit seiner E Street Band vier Stunden lang das Publikum im Rahmen seiner Welttournee begeisterte.
Rund 150.000 Fans aus allen Teilen der DDR umjubelten am 19. Juli 1988 in Ost-Berlin den amerikanischen Rockstar Bruce Springsteen, der mit seiner E Street Band vier Stunden lang das Publikum im Rahmen seiner Welttournee begeisterte.picture alliance/dpa

Von einem Konzert mit Weltstars im August 1989 träumten Ost-Berliner FDJ-Funktionäre ein ganzes Jahr lang, nur langsam sickerten damals Namen durch: U2, Paul McCartney, Bruce Springsteen, Bryan Adams, Joe Cocker, Genesis, Dire Straits, Elton John, Aretha Franklin, Ray Charles und, ja, Rolling Stones. Doch wer wollte schon glauben, dass in Moskau und New York, in West- und Ost-Berlin mit Mauer dazwischen eine Art Woodstock-Festival gleichzeitig über die Bühnen gehen würde, weltweit übertragen wie einst Live Aid? Wurde ja auch nichts draus.

Aber die Story ist gut und seit Jahrzehnten in einschlägigen Büchern nachzulesen, etwa von Michael Rauhut oder Bernd Lindner. Über Einzelheiten schrieb letzte Woche der langjährige Kulturchef der Freien Deutschen Jugend, Hartmut König, in der Berliner Zeitung. Seine Darstellung verträgt eine Erwiderung.

Berliner Zeitung

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