Ob es nun regnet oder endlich wieder die Sonne scheint – am 6. August ist wieder Museumssonntag. Eintrittsfrei bieten die teilnehmenden Museen, bestens passend zu den Sommerferien, ihre besonderen Programme an. Wer nicht in die Ferne reist, kann im Jüdischen Museum Pariser Jazz genießen, im Museum Europäischer Kulturen mehr über Slowenien und seine Imkerkultur und Bienen lernen oder im Museumsdorf Düppel in die Vergangenheit reisen.
Unsere Empfehlungen für Groß und Klein
Im Museumsdorf Düppel (Clauertstraße 11, Tor 1, Nikolassee) geht es ab 10 Uhr bis 18 Uhr ums Freilichtmuseum: In der rekonstruierten Dorfanlage des Freilichtmuseums erleben die Besucherinnen und Besucher den Alltag der Landbevölkerung, die hier vor acht Jahrhunderten siedelte. Alle sind eingeladen, Wohnhäuser, Kornspeicher und Gärten zu erkunden und auf spielerische Art den Baustoff Lehm kennenzulernen. Auf dem Acker sprießt die wilde Brache neben ausgesäten Nutzpflanzen wie Winterroggen und Hanf. Auch typische Nutztiere des Mittelalters gibt es, darunter Ochsen und Skudden, eine vom Aussterben bedrohte Schafrasse, deren Nachwuchs aus dem Frühjahr nicht nur Familien mit Kindern Freude macht.

Im Jüdischen Museum (Lindenstraße 9–14, Kreuzberg) können Jazzfreunde ab 11 Uhr die Musik von Tal Gamlieli erleben. Seine Heimat Israel ist für ihn der perfekte Ort. Im Melting Pot der Kulturen verbindet der Jazz-Bassist klassische europäische Musikformen mit östlichen und afrikanischen Klängen zu neuen Sounds. Die Vielfalt der Kulturen verleiht der Musik seines Trios eine besondere emotionale Anziehungskraft, die Menschen weltweit berührt und verbindet. Mit Tal Gamlieli (Kontrabass), Stav Goldberg (Klavier) und Amir Bar Akiva (Schlagzeug).
Im KW Institute for Contemporary Art (Auguststraße 69, Mitte) ist genau richtig, wen das Körperliche in der Kunst interessiert. Um 13, 14, 15 und 16 Uhr geht es in Mitmach-Aktionen ums Körper-Verformen – und: dabei Haltung bewahren. Welche Haltungen können wir mit unserem Körper einnehmen? Wie lässt sich unser Körper erweitern? Und was macht unser Körper mit uns? Mit Fragen wie diesen im Hinterkopf stellt das Publikum, angeleitet von Künstlern, menschliche Körper in diversen Formen und Positionen dar. Mit Draht, Papier und Modelliermasse kann jeder Laie Körper formen, mit denen er die Grenzen des anatomisch (Un-)Möglichen auslotet. Der Workshop findet in Anlehnung an die Ausstellung „Destroyed Men Come and Go“ statt, die skulpturale Arbeiten des Künstlers Enrico David zeigt.
Im Museum Nikolaikirche (Nikolaiviertel in Mitte) wird nicht gebetet, sondern Theater gespielt. Ab 14 Uhr übernimmt die Theatergruppe des Stadtteilzentrums Kreativhaus in Berlin-Mitte die Führung, nimmt das Publikum durch Tanz, Gesang, Theater und Bewegung mit auf eine Zeitreise durch die Geschichte von Berlins ältestem Kirchengebäude. In kurzen Szenen vor und in dem heutigen Museum wird erzählt von der Liebe, davon, wie Zeit vergeht und wie man gegen ein paar Taler einen Ablass erlangen kann.


