Wie vertraut diese Szenerie noch ist – die Titelfanfare, die Waben-Deko, die Stoppuhr und natürlich dieser kleine quirlige Moderator, der jede Spielrunde mit dem Ruf „Dalli Dalli“ startete. Die ZDF-Quizshow mit Hans Rosenthal war in den späten Siebzigern ungemein populär, zog mitunter mehr Zuschauer an als die Spiele der Fußball-Nationalmannschaft. Ein Spielfilm zum 100. Geburtstag des rastlosen Ratekönigs am 2. April kann aber nicht einfach nur eine besondere mediale Karriere der westdeutschen Nachkriegszeit erzählen – nicht bei dieser Biografie.
Der Berliner Jude Hans Rosenthal war in seiner Jugend nur mit Glück und Zufall dem Holocaust entkommen. Nach dem frühen Tod seiner Eltern hatte er mit Bruder Gert im Waisenhaus gelebt und sich in den zwei Jahren bis zur Befreiung in einer Lichtenberger Laubenkolonie versteckt, der jüngere Bruder war Richtung Osten transportiert und ermordet worden. Der Quizmaster Hans Rosenthal war zwar in der Jüdischen Gemeinde aktiv, vermied es aber, seine Herkunft öffentlich zu diskutieren. „Freude am Leben“ war das Motto des Familienmenschen.

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