Gaming

Deutscher Computerspielpreis: Vier Awards gehen nach Berlin

Die wichtigsten Auszeichnungen der deutschen Gamesbranche wurden am Donnerstag in Kreuzberg verliehen. Den Hauptpreis gewann ein Soloprojekt.

Die Gewinner der deutschen Computerspielpreise in Berlin
Die Gewinner der deutschen Computerspielpreise in BerlinDCP

Berlin will auch in puncto Videospiele die deutsche Hauptstadt werden, das ist kein Geheimnis. Das Medienboard Berlin-Brandenburg fördert fleißig, und erst in der vergangenen Woche wurde das sogenannte House of Games angekündigt, ein Hub für die Branche auf 15.000 Quadratmetern. Das Computerspielemuseum soll dort eine neue Heimat finden, zusammen mit Entwicklerstudios und anderen Playern der Branche.

Das ist freilich noch Zukunftsmusik, der Soundtrack der Gegenwart spielte am Donnerstagabend im Spindler & Klatt am Kreuzberger Spreeufer. Dort wurde der Deutsche Computerspielpreis verliehen, in 15 Kategorien, insgesamt dotiert mit 800.000 Euro.

Vier Awards gingen nach Berlin. Für das beste Grafikdesign wurden die drei Entwickler von Randwerk Games ausgezeichnet, dem einzigen Entwicklerstudio in Deutschland, das als Genossenschaft organisiert ist. In „Abriss – Build to Destroy“ dürfen Spieler ihrer Lust an der Zerstörung freien Lauf lassen und mit selbstkreierten Konstruktionen brutalistische Bauten zerschmettern. Fantasien, die vielen Berlinern wahrscheinlich vertraut sind.

Paintbucket Games ist das Studio des Jahres

Den Preis für das beste Familienspiel gewann Marlene Käseberg, die in Berlin das digitale Kinderbuch „Die magische Bretterbudenburg“ entwickelt hat. Als Studio des Jahres wurde die Berliner Firma Paintbucket Games ausgezeichnet, die zudem für „Beholder 3“, in dem Spieler als Spione für einen totalitären Staat arbeiten müssen, den Award für das beste Serious Game bekam. In derselben Kategorie wurde Paintbucket Games schon 2020 für „The Darkest of Times“ ausgezeichnet. Hier galt es, Widerstand gegen das NS-Regime zu organisieren.

Den mit 100.000 Euro dotierten Hauptpreis des Abends gewann Matthias Linda für „Chained Echoes“, ein Rollenspiel im 16-Bit-Look, das der Entwickler über sieben Jahre nahezu im Alleingang fertigstellte. Inwiefern es Sinn ergibt, dass Lindas erstes Projekt als bestes deutsches Spiel, nicht aber als bestes Debüt ausgezeichnet wurde, sei mal dahingestellt.

Alle Gewinner im Überblick:

Bestes Grafikdesign: „Abriss – Build to Destroy

Bestes Familienspiel: „Die magische Bretterbudenburg

Nachwuchspreis – Bestes Debüt: „Signalis

Nachwuchspreis – Bester Prototyp: „Light Of Atlantis

Beste Innovation und Technologie: „Beethoven // Opus 360

Bestes Audiodesign: „Signalis

Bestes Gamedesign: „Dome Keeper

Bestes Serious Game: „Beholder 3

Bestes Mobile Game: „Dungeons of Dreadrock

Bestes Expertenspiel: „Touch Type Tale – Strategic Typing

Bestes internationales Spiel: „God of War Ragnarök

Spieler/Spielerin des Jahres: Pia Scholz alias Shurjoka

Studio des Jahres: Paintbucket Games

Sonderpreis der Jury: FemDevsMeetup

Bestes deutsches Spiel: „Chained Echoes“