Kommentar

Der Chefredakteur der Berliner Zeitung zum Quellenschutz im Fall Julian Reichelt

Anmerkung des Chefredakteurs der Berliner Zeitung zur Causa Julian Reichelt.

Das Dach des Hauses des Berliner Verlags
Das Dach des Hauses des Berliner VerlagsBerliner Zeitung

Der Journalist und Ex-Bild-Chefredakteur Julian Reichelt hat sich bei Holger Friedrich, dem Unternehmer und Verleger der Berliner Zeitung, mit Informationen gemeldet, die angeblich Mathias Döpfner und den Springer-Verlag, einen Konkurrenten des Berliner Verlags, belasten und Reichelt in der Machtmissbrauchsaffäre im Springer-Verlag entlasten könnten.

Im Nachhinein hat Julian Reichelt die Informationen der Redaktion angeboten. Ich als Chefredakteur habe die Dokumente gesichtet und eine Berichterstattung nach ihrer Prüfung aus journalistischen Gründen abgelehnt. Holger Friedrich hat als Unternehmer und Verleger unabhängig davon den Springer-Verlag über die Kontaktaufnahme von Reichelt informiert, um seinen unternehmerischen Standards zu entsprechen – professionellen Standards, deren Einhaltung er sich auch von anderen Verlagen erhofft und die in anderen Industrien als selbstverständlich gelten.

Die unternehmerische und redaktionelle Perspektive im Fall Julian Reichelt versus Axel Springer sind demnach verschieden. Die Redaktion der Berliner Zeitung bietet Quellenschutz, unabhängig davon, wer die Quelle ist.

Tomasz Kurianowicz, Chefredakteur der Berliner Zeitung

Das Interview mit dem Titel „Wir müssen über den schmalen Grat zwischen Aufklärung und Denunziation sprechen“, in dem Holger Friedrich als Unternehmer und Verleger seine medienethischen Motive im Fall Julian Reichelt erklärt, ist im Manager Magazin zu lesen.

Feedback an: tomasz.kurianowicz@berliner-zeitung.de