Kulturpolitik

Nan Goldin im Land der Staatsräson: Streit vor Ausstellungseröffnung in Berlin

Vor der Nan-Goldin-Retrospektive in der Nationalgalerie kommt alles zusammen, was die Kunstwelt seit dem 7. Oktober umtreibt: Boykottmentalität, Attacken, Rückzug und Doppelmoral.

„Sie wussten, wen sie einladen“,  sagt Nan Goldin in Richtung Neue Nationalgalerie.
„Sie wussten, wen sie einladen“, sagt Nan Goldin in Richtung Neue Nationalgalerie.Christine Olsson/imago

Seit dem 7. Oktober spaltet der Nahostkonflikt die Kunst- und Kulturwelt. Der Kampf darum, wie man zum Thema Israel und zum Krieg in Gaza steht, flammt nun mit Macht in Berlin wieder auf. Es geht um eine der bedeutendsten zeitgenössischen Künstlerinnen: Nan Goldin, die die Neue Nationalgalerie Berlin mit einer Retrospektive ihres fotografischen Werks feiert, die am Freitagabend eröffnet. Nan Goldin, selbst Jüdin, hat sich seit dem 7. Oktober auch als Pro-Palästina-Aktivistin engagiert, und nun ist eine erbitterte Debatte entlang der bekannten Gräben entbrannt. Klaus Biesenbach, der Direktor der Nationalgalerie, schweigt bislang still, die Zeitung Die Welt sieht sich an den Documenta-Skandal erinnert, dabei steht Nan Goldins Kunst nun wirklich nicht in Verdacht, antisemitisch zu sein.

Berliner Zeitung

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